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17. Open-Air in Schonach. Vorband Yellow Snow verbreitet ausgelassene Stimmung. Abwechslungsreiches Programm.

Schonach - Schon seit nunmehr 17 Jahren laden die legendären "Wombats" in Schonach zum Open-Air-Konzert ein. "Wir wollen auch künftig in Richtung Förderung junger, talentierter Nachwuchsbands gehen", nannte Ralph »Steckle« Schneider die Gründe für die zwei Vorgruppen.

Ein wenig Festival-Charakter soll dadurch ebenfalls entstehen, so die Bandmitglieder. Etwas zögerlich kamen die Fans guter Musik an, so erlebten etwa 300 Besucher die junge Frau aus Peterzell, die einige eigene Fans mitgebracht hatte. Silke Vogt stammt aus Wolterdingen, seit vier Jahren erhält sie an der Jugendmusikschule St. Georgen-Furtwangen Unterricht in Gitarre und Gesang – und sie macht das schon sehr gut. Zumeist Balladen waren es, mit denen sie auf der Bühne echte Laune machte.

"Yellow Snow" dagegen ist eine Band mit Musikern aus der Raumschaft, zumeist aus Nußbach. Die Formation ist nicht mehr ganz neu, sie machen seit etwa 15 Jahren Musik, seit rund acht Jahren sind sie in der derzeitigen Formation zusammen: Patrick Nock, Gitarre und Gesang, Sängerin Alexandra Reuter, Bassist Eberhard Hilser und Schlagzeuger Daniel Reuter. Das Programm reichte von A wie Adele über H wie Jimi Hendrix bis T wie The Police. Es ging ganz schön zur Sache mit "It’s coming down", "King of pain" oder "Don’t stop me now".

Immer wieder ist man erstaunt darüber, dass die Schonacher Kultband »Wombats« Fans jeden Alters mobilisieren kann. Da stehen Kinder und Jugendliche genauso wie das Mittelalter oder auch die rüstigen Rentner. Sie singen und tanzen zu den Klängen der Band. Wieder mit dabei war »Ultra-Fan« Fonsi Schönwetter aus München, der schon selbst mit seiner Gruppe hier spielte, diesmal hatte er Frau und Kind dabei. Er legt auch gerne mal einen netten Irish Dance zu den Klängen der "Wombats" hin. Und dann, bei Einbruch der Dunkelheit, füllten sich die Plätze am Bühnenrand wieder – schon traditionell mit Dutzenden von Kindern.

Rund 1000 Besucher kommen

Denn nun kamen sie endlich, die ehemalige Schorleband "Wombats" mit ihrem unverwechselbaren Sound, der den richtigen kernigen Drive besitzt, der ihren Stücken eine eigene Note verpasst. "Back to the Roots" wollten sie in diesem Jahr gehen. Dazu gehört natürlich Rebecca (Peschke) mit ihrer elektronischen Fiedel, die auf der Bühne herumwirbelte und sich auch gerne mal unters Publikum mischte. Sie sorgte im Vorfeld für Stirnrunzeln – denn Rebecca erwartete just zum Zeitpunkt des Festivals Nachwuchs. Doch ihr Sohn Karl-Leonhard entschloss sich spontan, etwas früher zur Welt zu kommen und so stand sie schlank und rank wie eh und je wieder auf der Bühne.

Überhaupt das Publikum: Ein großer Teil der rund 1000 Besucher kam nicht aus Schonach, sondern aus der näheren und weiteren Umgebung oder gar aus Köln. Und sie alle jubelten den Vollblutmusikern zu. Sangen, tanzten und klatschten, egal ob beim Irish Folk-Rock oder später beim Rock á la Rolling Stones, den die Gruppe dann aber auf ihre eigene Weise interpretierte. Damit das alles dann auch richtig wird, wurde mit dem Gitarristen Hans Allgeier aus der bekannten Rolling-Stones-Revival-Band "Stones-Faction" kompetente Unterstützung gewonnen.

Mit dabei war auch heuer wieder Hans Bausch, der mit seinen Instrumenten Saxophon, Querflöte oder der "Thinwizzle" immer eine eigene Note in die Musik der Wombats hineinbringt. Das Publikum stand wieder wie ein Mann hinter der Band – und die Kinder zeigten erstaunliches Stehvermögen. Obwohl es gegen Mitternacht empfindlich kühl wurde, dachte keiner ans heimgehen, etwas Bewegung zur Musik hielt warm genug. Wieder einmal bis in die frühen Morgenstunden sorgte die Schonacher Kultgruppe für feine, temperamentvolle Unterhaltung, durchaus auch mit ihren eigenen Songs.