Foto: Ferienland Foto: Schwarzwälder Bote

Neuausrichtung bei der Tourismusgemeinschaft Ferienland Schwarzwald / Konzeptionelle Änderungen nach Rückzug von Geschäftsführer Julian Schmitz / Schonacher Gemeinderat befürwortet Kooperation mit HTG

"Das Ferienland fällt nicht auseinander, es zerbröselt auch nicht", stellte Bürgermeister Jörg Frey in der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend mit deutlichen Worten heraus.

Schonach. Vielmehr wollen die Gemeinden nach dem Rückzug von Geschäftsführer Julian Schmitz den Wechsel als Chance wahrnehmen, fügte Frey im Gremium hinzu.

In der außerordentlichen Mitgliederversammlung des Ferienlands im Schwarzwald waren zwei Optionen dafür diskutiert worden, erinnerte er. Zum einen ging es um die Variante Ferienland 2.0 mit reduzierten Leistungen aber auch Kosten. Eine Kooperation mit der Hochschwarzwald-Tourismus GmbH (HTG) war die zweite Möglichkeit, für die sich schließlich eine knappe Mehrheit der Mitglieder aussprach.

Dieser Beschluss, so die Vorgabe, sollte in den einzelnen Kommunen in den Gemeinderäten vorgelegt werden. Eine höhere Schlagkraft, bessere finanzielle Ausstattung sowie die Marke Hochschwarzwald nannte Jörg Frey als Vorteile. Während die Zahlen im Ferienland sich nicht nennenswert veränderten, verbuche die HTG steigende Zahlen, fügte Schonachs Bürgermeister hinzu. Es werde veränderte Servicezeiten geben und insgesamt könne, auch ohne Entlassungen, das Personal reduziert werden. "Die Mitarbeiter des Ferienlands haben hervorragende Arbeit geleistet, aber es ist Zeit, neue Wege zu gehen", unterstrich er.

Gemeinderatsmitglied Herbert Rombach (CDU) stellte die Frage nach der Kostenzusammensetzung des Beitrags der Gemeinde Schonach. Frey erläuterte das bisherige Verteilungsschema und wies darauf hin, dass die genauen Kosten im Rahmen der Kooperation erst noch ausgehandelt werden. Er ordnete sie, bei etwas niedriger, als die bisherigen Kosten von rund 190 000 Euro, ein.

SPD-Gemeinderatsmitglied Christian Kuner interessierte sich dafür, wie die Übergangslösung nach dem Weggang von Julian Schmitz zum Jahresende bis zum Beginn der Kooperation zum 1. Januar 2020 gestalteten soll. Für das nächste Jahr, so der Bürgermeister, werde sich eine kommissarische Lösung finden.

Mehr Chancen als Risiken sah CDU-Gemeinderatsmitglied Christian Herr im neuen Weg und sein Fraktionskollege Herbert Fehrenbach begrüßte es, die Marke Hochschwarzwald zu nutzen.

Helmut Kienzler von den Freien Wählern bezeichnete das Vorgehen ebenfalls als richtigen Weg und wünschte sich, hinsichtlich der Vermarktungsstrategien anderer Ferienregionen, den Schwarzwald einheitlich zu vermarkten.

Einstimmig befürwortete der Schonacher Gemeinderat die Kooperation und stellte die finanziellen Mittel für den angestrebten Zeitraum von fünf Jahren ab 2020 mit der Option auf weitere fünf Jahre zur Verfügung.