Die deutsche Nationalhymne erklingt bei der Siegerehrung und der Nachwuchs des Skiteams Schonach-Rohrhardsberg schwingt dazu die Fahnen der am Schwarzwaldpokal beteiligten Nationen. Foto: Eberl/Börsig-Kienzler

Sportler erhalten stehenden Applaus. Weinprinzessin spielt für die Besten.

Schonach - Proppenvoll war es im Haus des Gastes bei der Siegehrung des 51. Schwarzwaldpokals. Hans-Peter Pohl begrüßte die zahlreichen Gäste, von den Kombinierern waren indes nur wenige gekommen. Sie mussten am nächsten Tag ja noch mal beim großen Weltcupfinale ran!

Im Vorfeld sorgte schon am frühen Samstagabend die Guggenmusik "Driewili-Stampfer" in der Durbacher Lounge im Foyer des Haus des Gastes für super Stimmung. Kurz vor 19 Uhr wurde die Glastür geöffnet und die Gäste strömten in den Saal, wo der Musikverein Kurkapelle Schonach zur Begrüßung aufspielte. Teilweise übrigens mit einer Gastmusikerin: Die Durbacher Weinprinzessin Sabine Rohrer griff zur Trompete und integrierte sich in das heimische Orchester.

Hans-Peter Pohl dankte vor allem den Helfern ausdrücklich, denn ohne die wäre eine Durchführung des Wettkampfs nie und nimmer möglich gewesen. Nach ihm richtete SC-Vorsitzender Gunter Schuster einige Grußworte an die Gäste. Auch er dankte den vielen Ehrenamtlichen aber auch der FIS, dem DSV und der Rennleitung. In den vergangenen Tagen, so Schuster, habe man kräftig zugelangt und "wir haben es geschafft!", resümierte er sichtlich zufrieden.

Franz Steinle, Präsident des deutschen Skiverbands (DSV) dankte dem Veranstalter, der Gemeinde und dem Skilcub, und den zahlreichen ehrenamtlichen Helfern für ihre aufopferungsvolle Arbeit. "Sie haben das toll gemacht, perfekt organisiert und viel Herzblut in die Veranstaltung gesteckt, so dass wir heute einen tollen Wettkampf erleben konnten", lobte er.

Junge Fahnenträger des Skiteams Schonach-Rohrhardsberg mit Trainer Hansjörg Jäkle flankierten die Bühne, als die FIS-Fanfaren erklangen und die sechs Erstplatzierten unter großem Jubel auf die Bühne kamen.

Die Siegerehrung selbst moderierte Jens Zimmermann. Die Preise und vor allem den Schwarzwaldpokal beziehungsweise eine kleine Ausgabe davon, überreichten DSV-Präsident Franz Steinle, Schonachs Bürgermeister Jörg Frey, SC-Vorsitzender Gunter Schuster und die Durbacher Weinprinzessin Sabine Rohrer.

Jens Zimmermann interviewte die drei Erstplatzierten Eric Frenzel, Wilhelm Denifel und Johannes Rydzek. Frenzel versicherte, dass es für ihn eine große Ehre sei, den Schwarzwaldpokal zum zweiten Mal gewonnen zu haben und er werde das gebührend feiern. Auch Wilhelm Denifel zeigte sich "richtig happy" über seinen zweiten Platz. Auch er betonte, dass der Schwarzwaldpokal eine große Bedeutung im Weltcup-Zirkus habe. Der vierfache Weltmeister Johannes Rydzek sprach "von einem hitzigen und emotionalen Finale, bei dem der Bessere gewonnen habe".

Richtig sauer war Johannes Rydzek zunächst nach dem Zieleinlauf und bei der Siegerpräsentation im Wittenbach. Er war im Wettkampf um den Schwarzwaldpokal und letztlich wohl auch um den Weltcup-Gesamtsieg gestürzt und verbaute sich so die Chance auf den Sieg. Abends bei der Siegerehrung hatte sich die Enttäuschung dann aber gelegt und er verkündete, dass er im Nachhinein eingesehen habe, dass an seinem Sturz niemand außer ihm selbst Schuld habe. Für seine Einsicht und Fairness bekam er vom Publikum viel Beifall.

Verabschiedung von Tino Edelmann

Tino Edelmann, einst bei der Junioren-WM 2002 in Schonach ganz oben auf dem Treppchen, hatte sich Eingangs der Saison aus dem aktiven Renngeschehen zurückgezogen. Eigentlich sollte er am Samstag in Schonach verabschiedet werden, konnte aber aus persönlichen Gründen nicht anwesend sein. Hans-Peter Pohl bat Horst Hüttel, Sportdirektor – Edelmann die besten Grüße auszurichten und natürlich hatte man auch ein Geschenk für ihn: Eine große Magnum-Flasche Durbacher Edelmann-Sekt. Kein Marketing-Gag übrigens, die Durbacher Kellerei führt den Sekt der Marke Edelmann schon länger im Sortiment.

Persönlich begrüßt und auf die Bühne gebeten wurde im Verlauf der Weltcupparty auch Lutz Henkel aus Iwwero. Er ist wohl einer der treuesten Schwarzwaldpokal-Fans und weilte heuer zum 40. Mal in Schonach. Dafür gab es gesonderten Applaus.

Auftritte der TV-Tanzgruppen "Hot Steps" und "Delicious" umrahmten das Programm – beide kamen beim Publikum sehr gut an.

Danach war der offizielle Teil schon beendet, gefeiert wurde im Haus des Gastes aber weiter. Für musikalische Unterhaltung und tanzbare Musik sorgte hier die Partyband "Night Kings".

Fast drei Jahrzehnte lang hatte kein deutscher Kombinierer mehr den Schwarzwaldpokal gewonnen. Bis Eric Frenzel nun gleich zweimal hintereinander siegte. "Ich hoffe ja für Schonach, dass ich im kommenden Jahr nicht wieder gewinne", schmunzelte der 28-Jährige bei der Siegerehrung – denn dann würde er nach 52 Jahren den Schwarzwaldpokal endgültig aus Schonach entführen. Diesen muss ein Kombinierer übrigens dreimal in Folge oder fünmal gewinnen, um die begehrte Trophäe mit nach Hause nehmen zu dürfen.

 "Das Wimbledon der nordischen Kombination" nannte Moderator Jens Zimmermann den Schwarzwaldpokal in Schonach – ein schöner Vergleich!

 "Das Schaffen nur die Schonacher", lobte Guido Wolf, Justizminister und Schirmherr des Schwarzwaldpokals, im Interview mit Stefan Lubowitzki die vielen Helfer. Er verriet, dass er selbst gerne Ski fährt, räumte aber auch ein, dass er bei solch einem Regenwetter nicht auf die Strecke gehen würde.