Ein Dankeschön lässt sich Bürgermeister Jörg Frey (links) nicht nehmen, wenn Lehrer an "seiner" Schule gehen (von links): Hans Kelpin geht in Ruhestand, Josef Santo sucht eine Festanstellung, Elternbeiratsvorsitzende Nicole Paul vielleicht eine neue Aufgabe, Frank Wallner widmet sich der eigenen Schule, Enid Zitterbart geht in den Ruhestand, aus dem Schulleiterin Sabine Emde ihren ehemaligen Mentor Helmut Schneider zu Hilfe holte. Nicht auf dem Bild ist Erika Schuster, die reaktiviert worden war. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Generationenwechsel im Kollegium und im Elternbeirat der Dom-Clemente-Schule

Von Hans-Jürgen Kommert

Schonach. Wenn ein Schuljahr zu Ende geht, ist es immer wieder Zeit, Abschied zu nehmen – nicht nur von Schülern, sondern manchmal auch von Lehrern. Dies war auch heuer wieder in der Dom-Clemente-Schule der Fall.

Nachdem die Schüler, sogar die bereits verabschiedeten Zehner, vor allem den langjährigen Lehrern Enid Zitterbart und Hans Kelpin in einer Feierstunde zum Teil sehr emotional "Adieu" gesagt hatten, taten dies auch ihr Kollegium, Schulleiterin Sabine Emde, Pfarrer Markus Ockert und Bürgermeister Jörg Frey.

Hans Kelpin war vor zwei Jahren für sein 40-jähriges Dienstjubiläum gefeiert worden, nun hieß es Abschied nehmen von einem Mann, der sich aus freien Stücken entschloss, nach Schonach zu kommen, wusste Emde. Zwar sei das letzte Schuljahr aus gesundheitlichen Gründen kein gutes gewesen, doch wisse sie, dass ein Kollege gehe, für den der Lehrerberuf stets eine Berufung gewesen sei. Einer, der auch mal eine Reparatur selbst durchgeführt habe. Der nun aber als letzter Physiklehrer fehlen werde. Er sei stets ein Strippenzieher gewesen. Auch die Zusammenarbeit mit den Betrieben sei bei ihm in den besten Händen gewesen. Er wolle gern mal wieder vorbeischauen, betonte Hans Kelpin – schon weil er es nicht mehr geschafft habe, sich von den Eltern zu verabschieden

Nachdem sie viele Jahre in Triberg als Lehrerin gearbeitet hatte und als Beratungslehrerin weit herum gekommen sei, habe man Enid Zitterbart vor sechs Jahren nach Schonach geschickt. Auch für sie standen die gesundheitlichen Probleme Pate, dass sie nun das Kapitel Schule – etwas vorzeitig – abschließt. Sie sei gerne hier gewesen, wenn sie auch nicht grundsätzlich freiwillig gekommen sei, betonte sie. Einen Spitznamen habe sie als Lehrerin nie gehabt, bei ihr hätte der Nachname stets gereicht – ein Kollege in Triberg habe sie aber stets "Zartbitter" genannt. Sie habe viel Wertschätzung erfahren und Kollegen mit viel Einfühlungsvermögen gefunden. Dennoch habe sie mit ihrem Abschied ein gutes Gefühl, es sei wohl die richtige Entscheidung gewesen.

Auf der Zielgeraden seien die einen, die Anderen seien schon durch Ziel gegangen – und wieder andere Kollegen gingen aus anderen Gründen, stellte Frey fest. So seien die "Aushilfen" Erika Schuster und Helmut Schneider als Pensionäre bereit gewesen, in schwierigen Zeiten einzuspringen, als ein Lehrer nach dem anderen krankheitsbedingt ausschied. "Ein vernünftiger Schulbetrieb war nur noch möglich, weil sich alle Lehrer über das Maß hinaus engagierten, darunter auch die nun scheidenden", betonte er. Auch der junge "Noch-Nicht-Lehrer" Josef Santo – für ihn stellte das kurze Intermezzo eine Art Versuch dar – ist überzeugt, den richtigen Beruf gewählt zu haben. Er will sich weiter bewerben.

Mit Frank Wallner wird aus anderen Gründen ein Lehrer und Schulleiter der Schule den Rücken kehren. In der Zeit, als der damalige Schulleiter Ulrich Gasche seiner Erkrankung Tribut zollen musste, sprang er ein und wurde Schulleiter, verteilte seine Zeit auf seine Schule in Furtwangen und die Dom-Clemente-Schule, die er jedoch als ganz besondere Schule erkannte.

Ockert verabschiedete die Kollegen mit dem Zuspruch Gottes für Abraham: "Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein", dem so genannten Reisesegen. Denn es sei das Größte, wenn man für seine Schüler ein Segen war. "Erinnern Sie sich stets an Gelungenes, denn das sind Dinge, die man selbst nicht in der Hand hat", empfahl er den Scheidenden.In den Abschied mit einbezogen wurde Nicole Paul, die als Vorsitzende des Elternbeirats viele Jahre erfolgreich mit den Lehrern und Eltern kooperiert habe. Sie werde noch bei der nächsten Einschulung das ABC-Café unterstützen, versprach sie.