Der Kiosk des Naturfreibades Schonach war bei der Eröffnung am Sonntag gefragt. Foto: Eberl

Bei 17 Grad Wassertemperatur schmälern Vorfreude auf den Sommer. Höhenlage der Grund.

Schonach - Das Schonacher Naturfreibad öffnete am Wochenende seine Pforten, doch die meisten Gäste tummelten sich eher beim Kiosk.

Das Wasser des Naturbades hatte gerade mal 17 Grad. "Tendenz steigend", wie Bademeister Günter Herr schmunzelnd anmerkte. Das Bad ist nicht beheizt, das Wasser kommt direkt aus dem Bach.

Dadurch und auch durch die Höhenlage – das Bad liegt auf über 900 Meter – sind die Temperaturen entsprechend niedriger wie in beheizten Bädern. Und natürlich braucht es eine Weile, bis die 6000 Kubikmeter Wasser im rund 2700 Quadratmeter großen Becken nur durch die Sonne aufgeheizt wird.

Aber so verspricht das Baden vor allem im Hochsommer für echte Abkühlung. Die Wasserqualität ist aber sehr gut, so gut, dass sich auch Kaulquappen und Bergmolche darin wohlfühlen. Das mag den einen oder anderen vor einem kühlen Bad abschrecken, viele aber stören die "Mitschwimmer" überhaupt nicht.

Bis das große Becken vollgelaufen war, dauerte in diesem Jahr sehr lange. "16 Tage brauchten wir, so lange wie noch nie, seit ich hier Bademeister bin", verriet Günter Herr. Grund dafür war vor allem die Trockenperiode im Frühjahr, entsprechend wenig Wasser führte der speisende Bach.

Am Sonntag waren es noch nicht sehr viele Besucher im 1951 gebauten Schonacher Freibad. Die Tendenz aber weißt seit einigen Jahren nach oben. Nicht zuletzt, weil die Gemeinde beschloss, für den Besuch im Freibad keinen Eintritt mehr zu verlangen. Das war 2015, im gleichen Jahr wurde im Bad auch das neue Funktionsgebäude mit Umkleide-Räumen, Duschen und Toiletten eröffnet. Überhaupt änderte sich 2015 einiges für das Freibad. Den seither gibt es einen überwachten Schwimmbetrieb mit Bademeister, der bei geeignetem Badewetter unter der Woche von 11 bis 19 Uhr ist und am Wochenende von 10 bis 19 Uhr. Diese Zeiten werden durch eine grüne Fahne am Kiosk angezeigt. Außerhalb dieser Zeiten zeigt eine rote Fahne an, dass das Baden nun auf eigene Gefahr hin stattfindet.

Grund für die wachsende Beliebtheit dürfte auch das Kiosk sein, das von Andrea Dold und ihrer Familie mit viel Engagement geführt wird. Dort gibt es warme und kalten Speisen, Getränke, Kaffee und Kuchen. Dorthin verschlägt es dann nicht nur Schwimmer, sondern auch Wanderer und Spaziergänger. Allerdings hört Familie Dold zum Ende dieser Saison auf und so ist die Gemeinde aktuell auf der Suche nach einen geeigneten Pächter für den Kiosk.