Sie sind ein eingespieltes Team in Sachen Flowtrail-Bau (von links): Die Experten Niko Bößl, Simon Reitberger, Jan Sponseil und Reinhard Unterberger. Sie posieren für ein Gruppenbild mit Schonachs Bürgermeister Jörg Frey (Zweiter von rechts) beim Einstieg zur neuen Attraktion für Mountainbiker im Wald auf der Wittenbachhöhe. Fotos: Börsig-Kienzler Foto: Schwarzwälder-Bote

Freizeit: Mountainbiker dürfen sich auf neue Attraktionen in Schonach freuen / Profiteam baut beide Pfade

Es tut sich was im Schonacher Gemeindewald. Oberhalb der Sprungschanze in Richtung Wittenbach entsteht derzeit ein Flowtrail für Mountainbiker. In der kommenden Woche soll die weitere Attraktion dieser Art in einem Waldstück bei der Wilhelmshöhe in Angriff genommen werden.

Schonach. Die Trail-Bauer arbeiten seit Anfang der Woche konzentriert an dem Projekt. Sie sind ein eingespieltes Team. Jeder von ihnen weiß genau, was er zu tun hat, jeder Handgriff sitzt. Der Pfad für Mountainbiker im abschüssigen Waldstück bei der Wittenbachhöhe ist schon fast fertig.

"Es sind alles Profis", betont Bürgermeister Jörg Frey vor Ort und lacht. Er freut sich, dass mit den Arbeiten wie erhofft noch dieses Jahr begonnen werden konnte. Vor gerade mal einem Monat hatte der Gemeinderat mehrheitlich grünes Licht für die neuen Attraktionen, die laut Frey "ersten Flowtrails im Schwarzwald", gegeben. Der Zustimmung war allerdings eine längere Diskussion vorausgegangen. Der Grund: Das Gremium musste dafür außerplanmäßige Ausgaben in Höhe von 30 000 Euro genehmigen.

Profi-Bike-Parkbauer

"Für die sehr kurzfristige Freigabe der finanziellen Mittel bin ich dem Gemeinderat sehr dankbar", sagt Frey. Dank gebühre auch der Forst- und Naturschutzverwaltung für die Genehmigung, ohne die mit dem Bau der beiden Flowtrails überhaupt nicht hätte begonnen werden können. Dem Ehepaar Carsten und Mirjam Schnürle von der heimischen Bike Ranch sei es zu versanken, dass der Kontakt zur Firma Bergkraft in Leogang zustande kam. Das österreichische Unternehmen sei ein professioneller Bike-Parkbauer und zähle zu den besten seines Fachs.

"Wir haben hier das beste zusammengewürfelte Team, das es europaweit so gibt", bestätigt der erfahrene Planer und Trailbauer Reinhard Unterberger (Bergkraft Leogang) im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten mit Blick auf seine Crew. Der Fachmann aus Österreich arbeitete, baute und plante jahrelang im Bikepark Leogang, einer der größten und ältesten Bikeparks Europas. Er leitet aktuell das in Schonach tätige Team, zu dem auch Niko Bößl und Simon Reitberger (Holzbau, Mellowpark Berlin) und Jan Sponseil (Bau, Flowtrails Nürnberg) gehören.

Seit Montag sind die Männer im Gemeindewald unterhalb des Windrads auf der Wittenbacher Höhe damit beschäftigt, den Trail für Mountainbiker zu modulieren. Er führt vom dortigen Einstieg teilweise auf Holzplanken über Felsen hinweg und schlängelt sich kurvig zwischen Bäumen hindurch Richtung Sprungschanze.

Trails der Natur angepasst

"Wir haben für den Trail die schönste Linie hier ausgesucht, zehn Zentimeter vom Boden rausgenommen, das Ganze mit gutem Schottermaterial, das etwa 60 Prozent Erdmaterial enthält, versehen, Holzelemente über die Steine gelegt und Böschungen wieder mit altem Waldboden begradigt, damit es verwachsen kann und nachher wieder schön aussieht", erklärt Unterberger und bemerkt: "Wenn man bei der Fahrt den Lauf spürt, passt alles zusammen."

"Unterm Strich entstehen hier und im Wald von Günter Herr rechts neben der Wilhelmshöhe, "Bärtwald", zwei der Natur angepasste Trails mit unterschiedlichen Elementen, die am Ende von Jung und Alt, sprich Familien genutzt werden können", ergänzt Frey. "Das Ganze gibt zwei tolle Attraktionen, bei denen man die Fahrt durch den Wald auch genießen kann". Was man mit den Neuheiten bewusst nicht anlocken wolle, seien Downhiller.

Im November fertig

Man sei laut Frey zudem bemüht, eine Route auszuweisen, die die beiden Flowtrails, die an das Mountainbike-Wegenetz des Ferienlands angeschlossen werden, verbindet. Läuft alles nach Plan, sollen die neuen Pfade im November fertig werden. Nach der TÜV-Abnahme soll, sofern das Wetter mitspielt, möglichst noch in diesem Jahr die Einweihung erfolgen.