Snowboard-Akrobatik wird künftig am Schonacher Winterberg oft zu sehen sein: Der Gemeinderat genehmigte einstimmig die Aufstellung eines Fun-Parks. Foto: Kienzler

Gemeinderäte loben Idee von Jugendlichen. Skilift am Winterberg wird attraktiver.

Schonach - Ein Fun-Park soll am Winterberg in Schonach entstehen. Diese Idee hatten mehrere Jugendliche und traten damit an die Gemeinde heran. Gemeinderat Dominik Wehrle fungierte dabei als Bindeglied zwischen den Jugendlichen und der Gemeinde.

Zusammen mit Markus Ketterer, Jannik Schyle und Johan Schneider stellte Wehrle am Dienstag das Projekt im Gemeinderat vor. Zwölf Jugendliche hatten die Idee und haben sich auch schon zahlreiche Gedanken gemacht, wie der Fun-Park entstehen und aussehen könnte.

Ein Fun-Park ist ein Parcours für Trickskifahrer. Dort stehen verschiedene Geräte wie "Kicker" oder "Butter Box", über die mit den Skiern oder Snowboards gefahren und gesprungen wird. Die jungen Planer wollen erreichen, dass der Skilift am Winterberg noch attraktiver wird und dass sich Kinder und Jugendliche wieder mehr für den Schneesport begeistern. Sie wollen regionales Interesse wecken und ein Treffpunkt für Jung und Alt schaffen.

"Schonach ist ja als Wintersportort für seine erfolgreichen Wintersportler bekannt. Und warum soll ein künftiger Olympiasieger in dieser Disziplin nicht aus Schonach kommen?", sinnierte Wehrle.

Mainline für Geübte und Kidsline für Kinder

Der Fun-Park soll im oberen Bereich des ehemaligen hinteren Skilifts, oberhalb der Rodelbahn, entstehen und dort einen abgesperrten Bereich bilden. Somit käme man mit der Hauptlinie des Skilifts nicht ins Gehege. Entstehen soll eine Mainline für Geübte und eine Kidsline für Kinder. Der Skiclub Schonach hat sich im Übrigen bereit erklärt, als Verein im Hintergrund zu fungieren. Die Kosten für Geräte, Absperrung und Werkzeuge sollen sich auf rund 12 000 Euro belaufen. Die jungen Organisatoren wollen einen großen Teil der Gelder über Sponsoren hereinbekommen, den ganzen Betrag werden sie aber wohl nicht schaffen. Daher bat man die Gemeinde, 6000 Euro der Kosten zu übernehmen.

"In jedem bekannten Skigebiet sieht man so etwas", wusste Bürgermeister Jörg Frey. Das Engagement der Jugendlichen sollte belohnt werden, meinte er. Die Konzeption und die Planung der Gruppe lobte Frey ausdrücklich: "Ihr seid gut vorbereitet." In die seit einigen Jahren vorschreitende Entwicklung des Winterbergs passe solch ein Fun-Park außerordentlich gut, fügte Frey an. Natürlich seien die Kosten recht hoch. Da aber die Gemeinde als Liftbetreiber verantwortlich sei, müssten auch TÜV-geprüfte Geräte her.

Silke Burger (CDU) freute sich ebenfalls über das Engagement der Jugendlichen. Sie wollte allerdings noch wissen, wie es mit der Pflege des Parcours aussähe. Die Geräte des Parcours, so erklärte Johan Schneider, würde die Gruppe übernehmen. Die Strecke würde der Pistenbully planieren, die Geräte würden extra so gestellt, dass dieser dort durchfahren kann.

Karin Binkert-Hörmann (SPD) fand die Initiative der Jugendlichen toll. "Schön, dass es solche jungen Leute gibt". Solche Ideen sollte man unterstützen. Das habe man früher ja auch schon getan – siehe etwa die Jugendräume – und damit gute Erfahrungen gemacht. Christian Herr (CDU) betonte, so was habe am Skilift noch gefehlt."Ich freue mich schon auf den ersten Sprung über die Butter-Box", bewies er Fachwissen.

Der Gemeinderat genehmigte die außerordentliche Ausgabe von 6000 Euro einstimmig. "Jetzt könnt’ ihr richtig Gas geben", spornte Jörg Frey die Jugendlichen an. Eventuell, so der Bürgermeister, könne man schon in diesem Winter zumindest einige Geräte aufstellen.