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Nahwärmeanschluss empfohlen /Kirche mit LED-Leuchten bestücken

Christian Dunker von der Ortenauer Energieagentur hat sich im Auftrag beider Kirchen des Kurorts in einer "ökumenischen Betrachtung" die Kirchen und Pfarrhäuser Schönwalds angeschaut und ihre energetischen Stärken und Schwächen betrachtet.

Schönwald. Nun stellte der Mitarbeiter der Ortenauer Energieagentur die Ergebnisse seiner Arbeit dem Stiftungsrat der katholischen Kirche vor. Dazu hatten sich auch einige interessierte Besucher eingefunden.

Auch wenn sie nicht die preisgünstigste Variante darstellt – in den vorgestellten Fällen der katholischen Kirche und des Pfarrhauses rät der Fachmann letztendlich zum Anschluss an das Nahwärmenetz – auch aus Gründen der Solidarität zur politischen Gemeinde. "Wir stärken damit den regionalen Wirtschaftskreislauf", so Dunker.

Rund 24 Prozent höher als die billigste Variante, ein neuer Brennwert-Ölkessel als Ersatz für den rund 30 Jahre alten derzeitigen Brenner ist der "Anschluss an das Nahwärmenetz", dennoch rät Dunker dem Stiftungsrat zum Anschluss, vor allem wegen der CO2-Emissionen, bei der von den berechneten 17 183 Kilogramm bei Eigenversorgung nur mehr ein sehr geringer Wert übrig bleibt.

Der Berater stellt aber anheim, dass man dringlich die Außenhaut des Pfarrhauses dämmen sollte. Bis auf den oberen Teil des Treppenhaus-Koffers sei zumindest das Dachgeschoss gut gedämmt. Inklusive der Zuschüsse, die es für das Maßnahmenpaket gebe, liege dann der Nutzungspreis nur noch gering über der günstigsten Variante.

Nicht ratsam sei nach seiner Meinung dagegen eine "Perimeterdämmung", das heißt, eine Dämmung der im Boden liegenden Gebäudeteile. Nicht einfach hat es sich der Fachmann mit der Kirche selbst gemacht. Eine Dämmung an der Kirche, die er "Top in Schuss" sieht, schließe sich aus.

Was er ebenfalls betrachtete, war der Stromverbrauch, der schon im Pfarrhaus recht hoch sei vor allem wegen der Beleuchtung. In der Kirche selbst sehe er als allererste Pflicht, die zehn Halogenleuchten mit je sechs Strahlern anders zu bestücken. "Wir haben die Kirche auch tagsüber beleuchtet, um sie für Gläubige einladender zu gestalten", entschuldigte Pfarrer Andreas Treuer die "Dauerbrenner". Das sei durchaus nicht falsch, aber "ein Ersatz durch LED-Leuchtmittel rechnet sich in diesem Fall schon nach einem halben Jahr durch die Einsparung. Zudem halten LED-Leuchtmittel deutlich länger", riet Dunker.

Anders als beim Pfarrhaus gebe es bei der Kirche deutlich weniger Zuschüsse, zudem sei ein Anschluss noch teurer als beim Pfarrhaus, wobei er der Agentur "Zelsius" eine Deckelung der Größe der Übergabestation auf 50 KW (nötig seien 150 KW) abgerungen habe.

Bei der Begutachtung der Heizanlage der Kirche habe er vor allem festgestellt, dass die Filtermatten zum Kirchenraum hin total zu seien. Dazu empfahl er, einen ehrenamtlichen Hausmeister zu suchen, der diese Filtermatten möglichst monatlich reinigen sollte.

Seine Empfehlung zur Kirchenbeheizung liege trotz der Kosten beim Nahwärmenetz, allerdings müsse dazu ein neues Warmwasserluftheizungsgerät eingebaut werden. Die Nahwärmeversorgung mit einem umgebauten Direktlufterhitzer sei seiner Meinung nach nicht zu empfehlen, eine Empfehlung mit Einschränkung gebe er für den Einbau eines Erdgas-Direktlufterhitzers.

Bei der Abstimmung im Stiftungsrat wurde beschlossen, dass für die Kirche und das Pfarrhaus der Antrag auf Genehmigung für den Nahwärmeanschluss beim Ordinariat gestellt wird, wie Christine Renner als Verwaltungsbeauftragte der Verrechnungsstelle mitteilte. Über den endgültigen Anschluss will das Gremium nochmals beraten. Tendenziell wird wohl das Pfarrhaus zeitnah an das Nahwärmenetz angeschlossen, vorausgesetzt das Ordinariat genehmigt den Anschluss, wovon eigentlich ausgegangen werden könne. Bei der Kirche bestehen Bedenken, die nochmals im Detail beleuchtet werden sollen.