Gespannt lauschen Neuzugezogene den Ausführungen des Bürgermeisters, um danach Fragen zu stellen. Fotos: Kienzler Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinde-Nachmittag: Bürgermeister Christian Wörpel lädt ins Eschle ein

Schönwald. Zum ersten Mal wurden neue Bürger zu einem Info-Nachmittag ins Eschle eingeladen. Überraschend viele Neuzugezogene kamen, aber auch einige Einheimische gesellten sich dazu.

Bürgermeister Christian Wörpel kam mit seinem Stellvertreter Adalbert Oehler. "Herzlich willkommen bei unserem gemeinnützigen Verein im ehemaligen Kaufhaus Eschle", sagte Monika Maaß, die Vorsitzende des Vereins, die mit der Kassiererin Waltraut Kaufmann die Gäste mit Kaffee und Kuchen bewirtete.

Das Eschle sei ein sozialer und kultureller Treffpunkt (SKT), wie die ehrenamtliche Wirtin informierte. In der Regel ist jeden Donnerstag und Sonntag am Nachmittag geöffnet, und die Besucher kommen zum Essen, Lesen, Basteln, Reden oder Stricken. Einmal im Monat werde ein Frühstück angeboten, außerdem könne man hier Familienfeste feiern. "Der Raum eignet sich auch für kleine Konzerte und Theaterstücke, wir sind offen für jeden Vorschlag", konkretisierte Maaß. Sie hoffe, dass auch der Neubürgertreff künftig regelmäßig angeboten werden könne.

Wörpel wies bei seiner Begrüßung darauf hin, dass das Treffen der neuen Bürger in dieser gemütlichen Umgebung viel schöner ist als im offiziellen Rahmen des Rathauses. Dann stellte er seine Kommune vor und listete all ihre Vorzüge auf, angefangen von der Anerkennung als heilklimatischer Kurort und Wintersport-Zentrum über die Schwarzwald-Höhenlage von 1000 Metern in der Dorfmitte bis hin zu der guten Infrastruktur mit Hallenbad und Freibad, mit 2000 Ferienwohnungen, zwei Jugend-Sprungschanzen und vielen anderen Freizeiteinrichtungen.

Auch auf die Geschichte ging der Bürgermeister ein und zeigte auf, wie sich im Laufe der Jahrhunderte 50 verstreute Bauernhöfe zu einem "schmucken Dorf" mit 2400 Einwohnern entwickelten. "Im zwölften Jahrhundert wurde Schönwald gemeinsam von den Triberger Rittern und dem Benediktinerkloster St. Georgen gegründet", wusste der Rathaus-Chef. Bis ins 18. Jahrhundert sei Schönwald ein einfaches Bauerndorf gewesen. Dann kamen die Tüftler und Strohflechterinnen und vor allem die Uhrenmacher. Stolz informierte Wörpel auch darüber, dass die Gemeinde Schönwald nach Aussage der AG Deutsche Uhrenstraße als Geburtsort der Kuckucksuhr gilt. "Andere Gemeinden behaupten das auch von sich, aber sie können es – im Gegensatz zu uns – nicht beweisen, darum haben wir es am Wirtehäusle dokumentiert", strahlte Wörpel.

Er vergaß auch nicht die herrliche Natur zu erwähnen, die mit Donauquelle, Blindensee und Wasserfall in nächster Umgebung einzigartig sei. Eine Informations-Broschüre teilte er ebenfalls aus und machte auf die vielen Vereine aufmerksam, in denen nicht nur Einheimische willkommen seien. "Zu den klassischen Vereinen kommt jetzt noch der neue Verein SKT hinzu", bilanzierte Wörpel. Der gebürtige Sachse ließ keinen Zweifel daran, dass das Klima in der Schwarzwaldgemeinde viel gesünder als anderswo und fast nebelfrei ist.

Adalbert Oehler, der in Zell am Harmersbach geboren ist, schwärmte schon als junger Lehrer von dem Schwarzwalddorf, in dem er nun schon seit vielen Jahrzehnten wohnt. "Mein Jugendtraum war immer Schönwald", verriet der Schulleiter im Ruhestand, der auch die Bauarbeiten in der Ortsmitte erläuterte. In Zukunft gebe es nicht nur eine Treppe auf den Platz hinunter wie früher, sondern auch eine Rampe für Gehbehinderte, damit das Dorf barrierefrei werde. Im Übrigen solle sich der Platz zwischen Kirche und Gasthaus Falken in mehreren Etappen zu einem gemütlichen Dorfplatz für alle Generationen entwickeln. Bei der anschließenden Diskussion wurde die ärztliche Versorgung ebenso angeschnitten wie bürgerfreundliche Termine im Rathaus.