Kaum aufgestellt, stellt sich die Frage, ob diese Begrüßungsschilder des Ferienlands nicht schon bald wieder obsolet sind. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder Bote

Ferienland: Schönwälder unterstützen Begehren / Vermieter machen sich bei Mitgliederversammlung rar

Schönwald. Vor wenigen Tagen wurde im Ferienland Schwarzwald bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung mit knapper Mehrheit beschlossen, Verhandlungen mit der Hochschwarzwald Tourismus GmbH aufzunehmen, um eine mögliche Zusammenarbeit zu initiieren.

"Ich fand es sehr befremdlich, von rund 500 Vermietern nur knapp 20 Prozent zu sehen", ärgerte sich Schönwalds Ratsmitglied Johannes Göppert (FWV) in der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend, bei der es darum ging, ob sich die Gemeinde Schönwald als Teil (und letztlich Initiator) der Ferienland GmbH zu diesem Beschluss stellt. Als man seinerzeit die GmbH gründete, sei man von einem stetigen Wachstum ausgegangen, was sich aber spätestens nach dem Austritt Tribergs und später Unterkirnachs als Trugschluss herausstellte.

Das Budget ist immer mehr gesunken

Dadurch, so Bürgermeister Christian Wörpel, sei das Budget immer mehr gesunken, so dass der eigentliche Gedanke der größeren Schlagkraft immer mehr in den Hintergrund trat. Den Ausschlag dazu, Verbindungen mit der HTG aufzunehmen, gab der Geschäftsführer der Ferienland Schwarzwald GmbH, Julian Schmitz selbst. Einmal hatte er schon recht ordentliche Beziehungen zum Geschäftsführer der HTG, Thorsten Rudolph, aufgebaut, zum Zweiten will Schmitz nach nun fünf Jahren, in denen er einige Dinge anstoßen konnte, zu neuen Ufern aufbrechen. "Bis wir einen neuen Geschäftsführer gefunden haben, der sich eingearbeitet hat, geht ein Jahr ins Land", zeigte sich nicht nur Göppert sicher.

Die Destination ist sehr umkämpft

Es gebe nur drei Richtungen, so Ratsmitglied Clemens Herrmann (CDU): Entweder wurschtle man weiter wie bisher, man löse das Ferienland komplett auf oder aber man schließe sich mit einem ähnlich strukturierten Verband an. "Sparen wäre jetzt genau das Falsche", ist er sich sicher. In unmittelbarer Nachbarschaft, im Nordschwarzwald, schlössen sich gerade bis zu 28 Gemeinden zusammen rund um das Groß-Naturschutzgebiet, so Bürgermeister Christian Wörpel.

Ratsmitglied Adalbert Oehler (CDU) stellte dazu eine provokante Frage. Die Ferienland GmbH stelle ja nun vielleicht den Antrag zur Aufnahme. "Was wäre, wenn die HTG ablehnt", so Oehler. Die Hochschwarzwälder seien eine professionell geführte Gruppe, dazu komme, dass der Markt sehr umkämpft sei und der Gast oft nur "den Schwarzwald" bucht. "Unsere Vermieter sind teils sehr verunsichert, zeigen aber dennoch wenig Interesse", musste auch er anerkennen. In dieselbe Kerbe schlug Göppert, auch er sehe teils wenig Motivation. Dennoch halte er die HTG für den besseren Weg, zumal Furtwangen bereits einstimmig für Beitrittsverhandlungen votiert hatte.

Bürgervertreter Markus Fehrenbach (CDU) hatte bei der Planung für "Ferienland 2.0" einen Personalabbau gesehen, den er für den falschen Weg halte. Unklarheiten gab es noch wegen Konus und Konus plus oder der recht teuren "Schwarzwald-Card", bei der aber laut Bürgermeister Wörpel jeder Vermieter selbst entscheiden müsse, ob er sie anbietet oder nicht.

Wie würde nun Schönwald in einer HTG geführt? Auch das wusste Wörpel. Die zehn ursprünglichen HTG-Kommunen seien Gesellschafter, alle, die später dazu kamen, sind Kooperationsmitglieder.

Nach Furtwangen stellte sich auch Schönwald mit einer Enthaltung hinter das Begehren, mit der HTG zu verhandeln.