Die Heilkräuterfachfrau und Kräuterpädagogin Monika Schwarz aus Furtwangen bei ihrem Vortrag. Foto: Ciubotaru Foto: Schwarzwälder Bote

Vortrag: Rege Teilnahme am Informationsangebot im Eschle / Monika Schwarz gibt viele Tipps

Schönwald. Mit dem Satz "Ich bin total überwältigt. Ich dachte, es werden, vielleicht, vier oder zehn Personen hier sein. Aber damit habe ich nicht gerechnet", eröffnete Monika Schwarz ihren spannenden Vortrag über Heilkräuter aus der Region und über die richtige Zubereitung von Kräutertee. Die ausgebildete Heilkräuterfachfrau und Kräuterpädagogin aus Furtwangen stand in einem proppenvollen Eschle. Organisator der Veranstaltung war der aktive Verein Sozialer und Kultureller Treff Schönwald.

Dass seit etwa 20 Jahren die Naturmedizin und die alternativen Heilverfahren wieder ernst genommen werden und im Zuge dessen immer mehr altes Wissen ausgegraben und auch seitens der Schulmediziner angewendet wird, ist allgemein bekannt. Inzwischen brechen einige Ärzte ihr Schweigen, distanzieren sich von der Pharmaindustrie und warnen die Öffentlichkeit teilweise vor chemisch hergestellten Medikamenten, die man häufig und gedankenlos für jedes Wehwehchen einnimmt. Denn sie haben meist unerwünschte, destruktive Nebenwirkungen auf den Körper.

Immer mehr Leute zeigen deswegen Interesse an Heilpflanzen und möchten lernen, wie man die Kräuter richtig anbaut, sammelt, trocknet und anwendet. Die rege Teilnahme des Publikums im Eschle war eine Bestätigung dieses Trends.

Monika Schwarz begeisterte die Zuhörer nicht nur mit einem informativen und kompakten Vortrag über die Herstellung biologischer Heilkräuter, über die Wirkungsweise einzelner Pflanzen und der Teemischungen, sondern auch über die Technik der Teezubereitung. Das Publikum genoss ebenfalls den praktischen Teil, eine Verkostung von unterschiedlichen, duftenden und schmeckenden Teemischungen. Letztere stammten alle aus der Kräutermanufaktur. Das ist ein Verbund von 18 Frauen aus der ganzen Region, die Heilkräuter auf eigenen Grundstücken biologisch anbauen und sie nach allen Regeln, die man respektieren muss, um daraus wirksame Teesorten herzustellen, sammeln, trocknen und kombinieren. Diese hochwertigen Teemischungen kann man auch in Schönwald, im Eschle und im Rathaus, bei der Tourist-Info erwerben.

Der Unterschied zwischen ihnen und den herkömmlichen Teesorten, die man auf dem freien Markt kaufen kann, ist gewaltig. Denn nicht nur die Zeit des Pflückens der Heilpflanzen, die Art und Weise, wie sie transportiert und getrocknet werden, spielen eine große Rolle. Sondern auch, wie frisch, oder eben alt die Teemischungen sind. Um zu wirken, müssen Teesorten eigentlich frisch sein, so Schwarz. Sie riet den Zuhörern, sich mit Kräutern und Biologie etwas zu befassen, Kräuter selbst zu sammeln und auch anzupflanzen. Zugleich warnte sie das Publikum, man solle nur Heilpflanzen, die man wirklich gut kennt, nutzen, denn im Wald gebe es für den Menschen sehr gefährliche Pflanzen. So könne man zum Beispiel Bärlauch leicht mit den hochgiftigen Maiglöckchen verwechseln.

Unter dem Motto "Kräutertee für alle Fälle" haben die Zuhörer im Eschle quasi einen Crashkurs erhalten, der eine große Bereicherung für sie darstellte, aber auch Lust auf noch mehr Wissen in manchem erweckte. Wer mehr von Monika Schwarz lernen möchte, kann auch an ihren Kräuter-Wanderungen teilnehmen. Sie finden meistens im Sommer statt.