Eigentlich sah er unter der kupfernen Hülle noch ganz gut aus - darunter aber ist der Zwiebelturm sehr marode. Foto: Schwarzwälder Bote

Heimat: Eustasius-Kirchlein fachlich saniert

Von Hans-Jürgen Kommert

In der Werkhalle der Schönwälder Firma Holzbau Göppert entsteht zurzeit ein heutzutage eher außergewöhnliches Bauwerk. Doch es ist auch einer Spezialität des Hauses geschuldet – der Sanierung historischer Baukunst.

Schönwald. Auf der schwäbischen Baar, in Seitingen-Oberflacht, thront auf einer Landzunge über dem Schönbachtal das zum Teil spätgotische und spätbarocke Eustasius-Kirchlein. Weit hinaus hält es Ausschau in die Baar hinüber zum breiten Massiv des Hohenlupfen und den Vulkankegel des Hohenkarpfen. Mit einem spätbarocken Zwiebelturm prägt das Kirchlein an diesem exponierten Standort die Landschaft.

Als das Dach dieses schmucken Bauwerks nun saniert werden sollte, wurde festgestellt, dass der hölzerne Teil des Glockenturms und die darauf aufgesetzte Zwiebelturmkonstruktion unter dem Kupferblechdach in einem sehr schlechten Zustand waren.

Hier kam nun die Schönwälder Firma Holzbau Göppert auf dem Plan. Als Fachmann im Historischen Holzbau wurde Zimmermeister und Restaurator Johannes Göppert nach Seitingen gerufen.

Nach Begutachtung und Analyse der besonderen Bauform haben die darauf spezialisierten Zimmermänner der Firma die Holzkonstruktion vor Ort in ihre Teile zerlegt und in die Holzwerkstatt nach Schönwald transportiert.

Hier wurden nun nach alter Handwerkskunst die beschädigten Holzteile restauriert und abgegangene und verfaulte Teile neu nach alter Baukunst gefertigt.

Der erfahrene Zimmermann Oskar Sziegat hat den Turm wieder in seine ursprüngliche Form mit viel Liebe zum Detail gebracht . Nun steht er fast fertig in der Werkhalle.

"Es gehört sehr viel Wissen und auch Liebe zum Handwerk dazu, um eine Konstruktion, die noch aus dem späten 17. Jahrhundert stammt, wieder zu ihrer Ursprungsansicht und Funktionalität zurück zu führen", führte Johannes Göppert im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten aus.

In den nächsten Tagen werde der Zwiebelturm wieder in seine Teile zerlegt, um dann hoch auf dem Gerüst des Kirchturmes wieder aufgebaut zu werden, informierte der Schönwälder Fachmann abschließend.