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Das Angebot von Privatzimmern und Ferienwohnungen ist in Schönwald rückläufig / Heilklimatischer Luftkurort verbucht trotzdem steigende Zahlen

Gegenseitiges Kennenlernen und eine Analyse der Situation im Bereich des Tourismus waren Anlass für eine Einladung des Ferienlands an die Schönwälder Gastgeber. Ferienland-Geschäftsführerin Lena Gerlich stellte sich der Runde vor und animierte die Gastgeber ihre Sorgen und Nöte, ihre Ideen und Anregungen zu äußern.

Schönwald. Zum Einstieg präsentierte Gerlich eine kurze Analyse der Übernachtungszahlen für das Jahr 2018. Obwohl das Angebot von Privatzimmern und Ferienwohnungen rückläufig ist, hat der Kurort steigende Zahlen zu vermelden. Erklärtes Ziel der Versammlung ist, die Verweildauer zu steigern, Schönwald liegt aktuell bereits über dem Schwarzwaldtrend von 3,36 Tagen. Lena Gerlich und Hans-Peter Weis verständigten sich mit den Gastgebern, ihnen die jährliche Statistik des Ferienlands zukommen zu lassen.

Für reichlich Diskussionsstoff sorgte die anstehende Entscheidung der Hochschwarzwald Tourismus GmbH (HTG) über die Eingliederung des Ferienlands. Gerlich korrigierte den Eindruck, dass sie sich gegen einen solchen Schritt stelle. Die Entscheidung in der außerordentlichen Ferienland-Mitgliederversammlung wäre gefallen und anschließend in den einzelnen Gemeinderäten abgesegnet worden. "Ich bin da, egal wie es ausgeht", bekräftigte sie. Alle organisatorischen und juristischen Fragen, die in der Gastgeberversammlung nun aufkamen, musste sie vertrösten. Das wäre Verhandlungssache, wenn die HTG der Aufnahme zustimme. Bis diese Entscheidung, die für den Herbst 2019 angekündigt ist, dann tatsächlich fällt, wäre alles weitere reine Spekulation.

Im Anschluss erläuterte Weis die Ziele des kommunalen Projekts Schwarzwälder Dorfurlaub, bei dem Schonach und Schönwald zusammenarbeiten. Im Zusammenspiel von Tourismus, Gastronomie, Handel, Vereinen, Landwirtschaft und Handwerk sollen authentische Angebote erarbeitet werden, der Dorfurlaub eben. Von diesem Netzwerk sollen die Parteien auch untereinander profitieren. Als nächsten Versammlungstermin nannte Weis den 19. September im Untergeschoss der Uhrmacher-Ketterer-Halle um 19 Uhr.

Als Kritikpunkte notierte sich Lena Gerlich die Einhaltung der Ruhezeiten und eine Überprüfung der Zusammenarbeit mit dem Online Portal Lohospo. Letzteres regte Christoph Dold vom Kolmenhof an. Seit zwei Jahren, so seine Erfahrung, habe er keine Buchung mehr über das Portal, mit dem das Ferienland zusammen arbeitet, bekommen. Das Portal, so seine Einschätzung, eigne sich mehr für Privatvermieter. Er wünschte sich mehr Engagement des Ferienlands für Gastronomie und Hotelerie. "Es muss sich einiges im Ferienland ändern", so seine Überzeugung. Gerlich und Weis reagierten positiv auf die konstruktive Kritik, die genaue Anhaltspunkte für die weitere Arbeit gibt.

Dass auf Grund des Geschäftsführerwechsels einiges im Ferienland liegen blieb, räumten Gerlich und Weis ein. Ein Grund mehr, Grundlagenarbeit und Kennen lernen zu intensivieren. "Nehmen Sie das Telefon in die Hand oder kommen Sie vorbei", motivierte Geschäftsführerin Gerlich zu weiteren konstruktiven Gesprächen.