Die Mitglieder des Heimatvereins, die mit ihren ­T-Shirts positiv auffallen, bewirten mit Eifer und Freundlichkeit die zahlreichen Gäste. Fotos: Kienzler Foto: Schwarzwälder Bote

Feldgottesdienst: Heimatverein bewirtet die zahlreichen Gäste

Schönwald. Die Freude von Pfarrer Markus Ockert war am Sonntag besonders groß, denn bei strahlendem Sonnenschein konnte er mit rund 200 Gläubigen vor der Hubertuskapelle den traditionellen Feldgottesdienst feiern.

Als vor sieben Jahren der Triberger Pfarrer Josef Läufer seinen Ruhestand antrat und daher dessen Kollege Andreas Treuer die Leitung von insgesamt fünf Pfarreien übernehmen musste, entlastete ihn der evangelische Pfarrer bei der jährlichen Feldmesse vor der Hubertuskapelle.

Seit dieser Zeit haben sich die Christen der Region an die veränderte Situation gewöhnt und strömen jedes Mal zahlreich herbei, wenn der Schönwälder Heimatverein, der schon vor 30 Jahren die Patenschaft für die Kapelle übernommen hat, einlädt.

Mit dem Läuten der hellen Glocke im Kapellentürmchen, wurden die Besucher auf die Feier eingestimmt. Danach traten die Jagdhornbläser der Raumschaft unter Leitung von Hubert Duffner in Aktion und bliesen den Eröffnungs-Choral. Ockert rief die Gottesdienstbesucher gleich nach der Lesung zu einem Totengedenken für die überraschend verstorbene Lauritta Dieterle auf, sie sich viele Verdienste erworben hat. Das Gedenken wurde mit dem Glaubensbekenntnis abgeschlossen.

Bei der Predigt stand ein Bibeltext des Evangelisten Markus im Mittelpunkt. Der Verfasser schildert, wie Jesus von einer Menschenmenge umringt ist, als ihn seine Mutter mitsamt der Großfamilie besuchen möchte. Doch Jesus kümmert sich nicht um die Verwandtschaft, sondern ernennt kurzerhand seine Zuhörer zur Familie Gottes. "Die Familie, in der wir aufwachsen, ist zwar das Fundament unseres Lebens, aber sie bleibt uns nicht auf Dauer erhalten", mahnte Ockert. Schließlich könne man sie nicht konservieren wie in einem Einmachglas. "Unsere Familie ist nicht das Wichtigste im Leben, viel wichtiger ist die Verbindung zu Gott, der unser Vater ist", betonte der Prediger und erinnerte an eine Bibelstelle im Hebräerbrief, die darauf hinweist, dass die Menschen auf dieser Erde keine bleibende Heimat haben. "Doch wer den Willen Gottes erfüllt, der gehört zur Familie Gottes", wie Pfarrer Ockert weiter ausführte.

Die Gemeindelieder wurden vom Organisten Hermann Joos am E-Piano begleitet. Und immer wieder bereicherte die Jagdhornbläser-Gruppe die Feier mit stimmungsvollen Melodien. Nach dem Vaterunser lud der Pfarrer die Christen zum Abendmahl ein. Er selbst reichte ihnen den Kelch mit dem Wein, während Kirchengemeinderat Daniel Papst das Brot austeilte.

Nach dem Segensgebet ergriff der Vorsitzende des Heimatvereins das Wort. Alexander Zimmermann bedankte sich bei den Mitwirkenden und lud alle Gäste zu einem gemütlichen Nachmittag ein. Der Heimatverein hatte schon vor dem Gottesdienst ein großes Bewirtungszelt aufgebaut. An der Imbiss-Ecke gab es Wienerle mit Brot und Senf, in der Mitte warteten Getränke aller Art auf durstige Kehlen, und in der Gebäck-Ecke lockten Kuchen in allen Formen und Farben. Sofort bildeten sich lange Schlangen am Stand, und die Vereins-Mitglieder hatten alle Hände voll zu tun, bis die vielen Wünsche erfüllt waren. In ihren einheitlichen blauen T-Shirts mit dem Aufdruck "Heimatverein Schönwald 1985" hinterließen sie bei ihren Gästen einen besonders freundlichen Eindruck.

Noch lange saßen die Besucher gemütlich an den Tischen, um sich zu stärken und fröhlich zu unterhalten.