Lena Gerlich und Hans-Peter Weiß von der Ferienland im Schwarzwald GmbH wollen die Region touristisch weiter nach vorne bringen. Foto: Reutter Foto: Schwarzwälder Bote

Tourismus: Ferienland im Schwarzwald befürwortet Kooperation / Derzeit "ein bisschen in der Schwebe"

Mit Spannung warten die Kommunen des Ferienlandes Schwarzwald auf die Entscheidung der Hochschwarzwald Tourismus GmbH. Die Entscheidung falle voraussichtlich im Herbst, so der Kenntnisstand der Ferienland-Geschäftsführung.

Schönwald/Schonach/Furtwangen/St. Georgen. Von Seiten der Ferienland-Kommunen Schönwald, Schonach, St. Georgen und Furtwangen ist die Entscheidung schon im vorigen Jahr gefallen, mit der Hochschwarzwald Tourismus GmbH (HTG) Gespräche wegen einer Kooperation aufnehmen zu wollen. Doch seitens der HTG braucht es offensichtlich Zeit, hierzu eine Aussage zu treffen. Das Ferienland sei deshalb "ein bisschen in der Schwebe", meinen die neue Geschäftsführerin Lena Gerlich und ihr Stellvertreter Hans-Peter Weis. Doch im Lauf des Oktobers werde voraussichtlich eine Entscheidung fallen. Gerlich und Weis hoffen, dass sich die HTG ebenfalls für eine Kooperation ausspricht. Vorteile einer solchen Zusammenarbeit sind für Gerlich und Weis klar erkennbar angesichts der Leistungsfähigkeit der HTG. Neben einem größeren finanziellen Handlungsspielraum habe die HTG mit über 100 Mitarbeitern auch deutlich mehr Manpower. Die Ferienland im Schwarzwald GmbH habe gerade mal neun Beschäftigte.

Die HTG habe interessante Konzepte. Originelle Ideen würden umgesetzt. Weis und Gerlich erinnern an ein neues Toilettenkonzept der HTG, das in Titisee realisiert wurde, wo der Gast beim Toilettengang schon Schwarzwald erleben könne, sei es mit eingespieltem Vogelgezwitscher oder Waldgeruch-Aroma. "Eine tolle Idee", meinen die beiden.

Befürchtungen, dass die vier Ferienland-Gemeinden ins Hintertreffen geraten könnten, wenn es zur Kooperation mit der großen HTG kommen sollte, halten Gerlich und Weis für unbegründet. Natürlich gelte es für Schönwald, Schonach, Furtwangen und St. Georgen weiterhin, ihre Stärken herauszuarbeiten und Alleinstellungsmerkmale zu betonen. Die Geschäftsführung erinnert an Kuckucksuhren, Schwarzwälder Kirsch, den Brendturm, den Klosterweiher in St. Georgen, das Uhrenmuseum in Furtwangen und anderes mehr, was mit der Region verbunden sei. "Das ist ein starkes Profil", so Gerlich.

Andererseits biete eine Zusammenarbeit mit der HTG Synergieeffekte und neue Marketingmöglichkeiten.

Auch wenn sich die HTG im Herbst für eine Kooperation mit dem Ferienland aussprechen sollte, wäre ein Beginn der Zusammenarbeit frühestens ab Januar 2021 vorgesehen, informieren Gerlich und Weis.

Unabhängig davon geht das Ferienland seiner Arbeit natürlich weiter und versucht, die Region touristisch weiter zu entwickeln.

Zu einer möglichen Kooperation von Ferienland im Schwarzwald GmbH und der Hochschwarzwald Tourismus GmbH (HTG) äußert sich HTG-Geschäftsführer Thorsten Rudolph: "Gemeinsam mit dem Ferienland Schwarzwald und den Bürgermeistern der angeschlossenen Gemeinden werden wir nun alle aktuellen und relevanten Informationen aufbereiten. Dazu möchten wir mit den Gastgebern ins Gespräch kommen und uns ein detailliertes Bild machen. Nach einer gründlichen Analyse werden dann im Oktober die Gremien um die Hochschwarzwald Tourismus GmbH entscheiden. Das heißt, ein erweiterter Beitrat mit den Gemeinderatsmitgliedern, dazu der Aufsichtsrat und schließlich der Zweckverband. Wenn sich diese Gremien für einen Beitritt entscheiden, stimmen schließlich noch die Gemeinderäte der zehn Zweckverbandsgemeinden ab. Eine Entscheidung wird definitiv in diesem Jahr fallen. Der Beitritt in die Hochschwarzwald Tourismus GmbH wäre ab dem 1. Januar 2021 möglich. Der Integrationsprozess würde dann bereits mit Beginn des kommenden Jahres starten."