Udo Bertsch mit seinen Töchtern Anna (von links), Lisa, Klara und seiner Ehefrau Ursula bei der Feierlichkeit. Foto: Zoller

Mit mehr als 200 Gästen zelebrierte das Unternehmerpaar aus Schömberg die Firmengeschichte und die Eröffnung von „Karl’s Bistro“.

Als Familienunternehmen in der dritten Generation feiert das Modehaus Bertsch in Schömberg 2023 sein 100-jähriges Bestehen. Zur Jubiläumsfeier sind mehr als 200 Gäste aus nah und fern gekommen, um Udo und Ursula Bertsch sowie deren Töchter Anna, Lisa und Klara in der Glücksgemeinde ihre persönlichen Glückwünsche auszusprechen. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich der Familienbetrieb von einer Schneiderei zu einem der führenden Modehäuser in der Region mit insgesamt vier Ladengeschäften in Schömberg entwickelt.

Begrüßung

Zum Start der Jubiläumsveranstaltung ist die Schlange der Gratulanten groß: Kunden des Modehauses, Gemeinderäte, Händler, Handwerker, Modelieferanten und selbstverständlich Mitarbeiter, die Udo Bertsch bei seiner Begrüßung als „Familienmitglieder“ tituliert. „Wir haben ein Produkt, das von Emotionen lebt. Mode und Bekleidung braucht Beratung und das Zwischenmenschliche und daher sind unsere Mitarbeiter so wichtig.“

Bertsch, der bei seiner Ansprache die Firmengeschichte und das kontinuierliche Wachstum des Betriebes skizziert, ist die Leidenschaft als Unternehmer anzumerken. „Es ist schon verwunderlich, warum ein Modehaus in einem kleinen Bauerndorf im Schwarzwald entstanden ist.“ Sein Blick schweift zurück zu den Wurzeln und damit zu seinem Großvater Karl, der 1895 geboren und nun als Namensgeber für das am Donnerstag offiziell eröffnete „Karl‘s Bistro“ fungiert.

Volles Haus bei der Feier. Foto: Zoller

Gratulanten

Bevor mit musikalischer Untermalung vom „Cafehaustrio“, Drinks und hausgemachten Häppchen aus der Region angestoßen wird, gibt es einen bunten Reigen an Festrednern. Bürgermeister Matthias Leyn bezeichnet Udo Bertsch gar als „Markenbotschafter der Glücksgemeinde“. Leyn betont nicht nur den Fleiß und das Durchhaltevermögen des Modehauses in schwierigen Zeiten, sondern auch die Kreativität von Karlheinz Bertsch, dem Sohn des Firmengründers. „Mit seinen legendären Modeschauen und der Einführung des verkaufsoffenen Sonntags hat er Meilensteine in der Entwicklung des Modehauses geschaffen“, so das Gemeindeoberhaupt.

Seit 1997 führen Udo und Ursula Bertsch den Betrieb von Karlheinz Bertsch und haben diesen nach Aussage von Leyn in den vergangenen 26 Jahren zu einer „Marke gemacht, die die Gemeinde überregional nach außen trägt.“

Lob

Auch Festredner Joachim Wohlfeil, Präsident der Handwerkskammer Karlsruhe, hat für das im Jahr 1923 gegründete „Start-up-Unternehmen“ lobende Worte im Gepäck. „Aus dem tapferen Schneiderlein ist etwas geworden, denn aus dem Meisterbetrieb wurde ein Modehaus geformt. Wir Handwerker sind stolz, dass so etwas geschaffen wurde.“ Tanja Traub, Hauptgeschäftsführerin der Industrie und Handelskammer Nordschwarzwald überreichte die Jubiläumsurkunde mit den Worten: „Sie sind ein Vorbild! Jeder ist seines Glückes Schmied – aber zum Glück braucht es auch Mut, Optimismus und Innovationsgeist.“ Dabei würdigt sie das „Geschäftsmodell im ländlichen Raum, das ein Einkaufserlebnis schafft und eine Käuferschaft in einem großen Einzugsgebiet bis nach Stuttgart anspricht.“

Dorothea Weßling, Kreisbaumeisterin, ist in Vertretung für Landrat Riegger vor Ort, um die Glückwünsche des Landkreises zu überbringen und spricht von einem „Anker-Betrieb, der für Schömberg ein großes Glück darstellt.“ Diese Meinung vertreten wohl auch die mehr als 80 Mitarbeiter des Modehauses, die im Anschluss an die Festreden mit einer Präsentation ihre Glückwünsche an das Unternehmerehepaar verkünden: „Wir sind stolz, ein Teil des Erfolgs zu sein!“

Signal

Mit der Festveranstaltung in der auf mittlerweile knapp 2000 Quadratmeter angewachsenen Verkaufsfläche des Modehauses sind nicht nur die Zulieferer des Lobes voll: „Das ist ein Zeichen für die Branche, um nach schwierigen Zeiten ein positives Signal zu setzen“, so Stephan Obermeyer aus Sindelfingen. Eric Gilberg aus Engen am Bodensee betont: „Ein Fest wie heute ist keinesfalls selbstverständlich und die vielen Gäste, die gekommen sind, zeigen die große Wertschätzung der Familie Bertsch gegenüber.“

Last, but not least argumentiert Anna Bertsch: „Wir drei Mädels sind mächtig stolz auf unsere Eltern.“