Freier Blick auf die Bäckerei Besenfelder: Die "Sonne" ist weg. Foto: Visel Foto: Schwarzwälder Bote

Heimat: Ein Stück Schömberger Stadtgeschichte geht zu Ende

Schömberg (bv). Dem Erdbogen gleichgemacht: Das Gasthaus Sonne am Schömberger Marktplatz ist nun Geschichte. Nur noch einige Mauerreste und Balken liegen auf dem abgesperrten Bereich an der Alten Hauptstraße.

Anstelle der Sonne will, wie berichtet, Inhaber Christoph Besenfelder ein neues Wohn- und Geschäftshaus erstellen mit dem Ziel, den Altstadtbereich rund um den Marktplatz attraktiver zu machen.

Mit dem Abriss des historischen Gebäudes geht die Geschichte eines der ältestenSchömberger Gasthäuser zu Ende. Wie es im Schömberger Stadtbuch von 2005 heißt, hat es im Städtle um 1750 neun Gasthäuser gegeben, "die teils auf Weinschank, teils auf Bierausschank konzessioniert waren".

Die traditionellen Gasthäuser in Schömberg waren damals das Kreuz, die Krone, der Adler, das Lamm, der Ochsen, der Löwen, der Bären und die Sonne. Letztere sei um 1805 aus der Stadt heraus an ihren späteren Platz in der Vorstadt verlegt worden.

Die Gasthäuser, schreiben Monika Spicker-Beck und Casimir Bumiller in ihrem Stadtbuch-Beitrag "Schömberg im 19. Jahrhundert", seien häufig viele Jahre von der gleichen Famlie geführt worden. So habe die Familie Bernhard vom 17. bis zum 20.Jahrhundert zunächst den Löwen, dann die Sonne geführt.

Veli Duyar, der in der Sonne seit 2012 ein türkisches Lebensmittelgeschäft betrieben hatte, würde gerne am bisherigen Standort weitermachen. Eine Entscheidung, sagt Besenfelder, sei aber noch nicht gefallen.