Foto: Kraushaar

Premiere kommt rundum gut an. Auch Landrat läuft mit. Dank an Helfer.

Schömberg - Ein positives Fazit hat Stefanie Dickgiesser, Leiterin der Schömberger Touristik und Kur, im Hinblick auf die erste Nordschwarzwald Trophy gezogen. Dabei gingen Mountainbike-Fahrer und Läufer an den Start.

"Wir haben heute auch von den vielen Läufern ein sehr positives Feedback bekommen. Vor allem die Streckenführung, aber auch die Organisation und die Kompaktheit im Ziel, mit Zeitnahme, Bewirtung bis Duschen hat überzeugt", sagte Dickgiesser. Monatelang wurden Stecken geprüft, Unterstützer gesucht, Feuerwehr und örtliche Vereine mit ins Boot geholt. Heraus kamen abwechslungsreiche Streckenangebote von 14 über 36 bis 50 Kilometer, die von mehr als 200 Läufern angenommen wurden.

Bereits am Samstag hatten sich mehr als 300 Teilnehmer bei der Nordschwarzwald Mountainbike Race eingetragen, wo es Stecken von zehn Kilometer für Schüler, und 23 sowie 40 und 80 Kilometer für die Mountainbiker gab.

Wetterbedingungen abgewartet

Viele Teilnehmer hätten die Wetterbedingungen abgewartet und sich dann noch ganz kurzfristig zu einem Start entschlossen, blickte Dickgiesser auf den Betrieb bei der Startnummernausgabe im Schömberger Kurhaus, wo sich die Nachmelder förmlich drängten. Die Veranstaltung profitierte von den am Wochenende deutlich gemäßigteren Temperaturen. "Das hat man am Sonntagmorgen gesehen, als nochmals einige Läufer für die 50 Kilometer Distanz nachgemeldet haben", sagte Karen Stahl, Geschäftsführerin von Sport Stahl, die sich maßgeblich mit um die Organisation kümmerte.

Die Glücksgemeinde präsentierte ein Ausdauersportangebot, das in den Extrembereich tendierte. Wer Schömberg und den Skihang "Eulenloch" kennt und sich vorstellt, dass er den zweimal bergauf gleich ob per Rad oder zu Fuß bewältigen muss, der muss sich fit fühlen. Vielleicht so fit, wie einige Teilnehmer, die der 80-Kilometer-Strecke am Samstag, dann am Sonntag noch die 50 oder 34 Kilometer zu Fuß anhängten. So wie der Sieger der 34-Kilometer-Distanz, Daniel Busch. "Eine gute Trainingseinheit", sagte der 34-Jährige aus der Nähe von Villingen/Schwenningen, der sich auf den Iron Man vorbereitet und der Konkurrenz in 3:11:51 Stunden fast 20 Minuten abgenommen hatte. Zweiter wurde Daniel Rüschen in 3:31:22. Den meisten Respekt verdiente sich jedoch der Neckartenzlinger Andreas Hirn, der nach einem schweren Bergabsturz trotz tiefer Risswunde am Arm durchhielt und in 3:31:33 als Dritter ins Ziel kam, und gleich von den Rot-Kreuz-Helfern versorgt wurde. Das Zusammenspiel von Feuerwehr, Rotem Kreuz und den Helfern aus den Vereinen zum Thema Logistik, Sicherheit, Versorgung, Streckenposten bis hin zur Bewirtung hat geklappt.

Erfahrungen werden ausgewertet

"Natürlich müssen jetzt alle Erfahrungen auswertet werden", sagte Dickgiesser. Eine davon stellt der Skihang Eulenloch dar, der von den Fans sehr gut angenommen wurde. "Diesen Umstand gilt es zusammen mit den Skihüttenbetreibern beim nächsten Male als einen Hotspot auszubauen."

Ob Mountainbike oder Läufer, das Streckenangebot kam an. "Unser Förster Dominik Dast hat in die Auswahl der Wege viel Herzblut gesteckt", lobte Jörg Fader, Vorsitzender des TV Oberlengenhardt. Da spüre man, dass er eine Ahnung von der Szene habe. Das gilt auch für Fader selbst. Ihm war es wichtig, dass der Mountainbike-Sport mit diesem Event in Schömberg ein neues Aushängeschild findet. 26 Jahre lang hatte der TVO als Verein mit der Organisation des LBS Cups die Mountainbiker bei der Stange gehalten. "Mit dem Wechsel des Hauptsponsors ist uns dieses Event weggebrochen, aber auch weil unsere Helfer mit der Zeit ›müde‹ geworden sind", räumte Fader ein. Die sind jetzt wieder motiviert, eine neue Herausforderung, die auch von TVO- und WSV- Fahrern angenommen wurde.

Die Motivation wurde auch von den Gästen wie Reiner Lampert registriert. Für vier Wochen in der Schömberger Kurklinik, hat er sich spontan zum Mitmachen entschlossen und seine Altersklasse als Sechster abgeschlossen. "Tolle Strecke, tolle Organisation. So etwas findet man bei uns nicht. Da muss man nur Kilometer bolzen", so der Duisburger. Er bewunderte die Fahrer, die mit dem Bike das Eulenloch hoch kamen. "Ich musste aus dem Sattel. Das war mir doch zu steil. Bei uns besteht der höchste Berg aus einer Schlackenablage mit gerade mal 100 Metern Höhe. Ein Lob hatte er für die Helfer. Alle hätten sich sehr bemüht. Besonders gefallen hat ihm, dass es auf der Strecke recht entspannt zugegangen sei: "Da konnte man sich in den Gruppen sogar unterhalten." Ein Umstand, der in Schömberg vor allem von den Hobby- und Freizeitfahrern positiv registriert wurde. "Natürlich fahren die Extremsportler und Lizenzfahrer im Speed vorne weg, aber der große Rest hat die Sache ganz relaxt angegangen", freute sich ein etwas in die Jahre gekommener Teilnehmer.

Unter letzteren war auch Landrat Helmut Riegger zu finden, der sich zusammen mit Stefanie Dickgiesser nach dem Startschuss als letzter in das Läuferfeld einreihte, komischerweise jedoch als erster wieder im Zieleinlauf auftauchte. Im Gegensatz zur Schömberger Leiterin der Touristik und Kur, die für die 14 Kilometer 1:34:05 gebraucht hatte. Man sei absolut zufrieden, wenn man bedenke, dass jetzt Urlaubszeit sei, stellten Stahl und Dickgiesser übereinstimmend fest. "Dieses Event hat Potenzial. Wir wollen damit auch den Daheimgebliebenen in der Region etwas Besonderes bieten", sagte Dickgiesser. Axel und Karen Stahl, die sich zusammen mit Moderator Peter John vor allem mit Laufevents in Magstadt und Herrenberg einen Namen gemacht haben, haben dabei für das nächste Jahr auch die Region Pforzheim und Karlsruhe im Auge. Der Unterstützung durch Landrat Helmut Riegger dürfen sich die Organisatoren sicher sein. "Das war hier alles sehr positiv", sagte der Chef des Landratsamtes in Calw. Er war mit seiner Ehefrau Iris da.