Zehn der elf Schörzinger Ortschaftsräte, die am Dienstag vereidigt worden sind, haben sich vor dem Bürgerhaus aufgestellt (von links): Harald Schmuck, Marco Kaysser, Gerd Weinmann, Knut Bayer, Heiko Gerstenberger, Karl-Heinz Koch, Tommy Geiger, Steffen Henle, Andreas Seng und Matthias Senn. Fotos: Visel Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Ortschaftsrat Schörzingen wählt Nachfolger von Birgit Kienzler / Gremium konstituiert sich

Der Ortschaftsrat in Schörzingen hat in der konstituierenden Sitzung am Dienstag mit großer Mehrheit Tommy Geiger zum neuen Ortsvorsteher gewählt. Er tritt die Nachfolge von Birgit Kienzler an, die bei der Kommunalwahl nicht wieder kandidiert hatte. Geiger erhielt neun von elf Stimmen.

Schömberg-Schörzingen. Mit einem knappen Satz bedankte er sich beim Gremium für seine Wahl. Letztendlich wird der Gemeinderat den Ortsvorsteher und seine beiden Stellvertreter in der Sitzung am 17. Juli wählen.

Geiger war der einzige Kandidat für das Amt des Ortsvorstehers. Er erhielt neun Ja-Stimmen. Ein Gremiumsmitglied wählte Harald Schmuck, ein weiteres enthielt sich der Stimme. Zu seinem ersten Stellvertreter wurde Marco Kaysser bei sechs Ja-Stimmen, vier Gegenstimmen und einer Enthaltung gewählt. Zweiter Stellvertreter ist Karl-Heinz Koch, der bei zwei Enthaltungen neun Stimmen erhielt.

Zu Beginn der Sitzung verabschiedete Ortsvorsteherin Birgit Kienzler die ausscheidenden Räte Ute Hattler, die fünf Jahre dem Gremium angehörte, sowie Klaus Hauschel, der 15 Jahre lang Ortschaftsrat war. Ausgeschieden sind auch Stefan Probst und Uwe Saat, die seit 2007 dem Gremium angehörten. Kienzler bedankte sich bei ihnen für ihren Einsatz und ihr "zukunftsorientiertes Handeln". In den vergangenen Jahren seien in Schörzingen wichtige Maßnahmen angestanden wie die Sicherung des Schulstandorts, die Sanierung von Straßen und die Ausweisung von innerörtlichem Bauland. Aber auch dem neuen Rat werde es nicht langweilig. Mit dem Bau der Kinderkrippe und der Friedhof-Sanierung stünden weitere große Aufgaben an.

Bürgermeister Karl-Josef Sprenger verabschiedete anschließend Birgit Kienzler, die seit zehn Jahren dem Ortschaftsrat angehört. Als Ortsvorsteherin werde sie noch im Gemeinderat verabschiedet, sagte er. Sprenger bescheinigte Kienzler, viele Impulse gegeben zu haben und "eine Schörzingerin mit Leib und Seele geworden zu sein". Harald Schmuck dankte im Namen des Ortschaftsrats den ausscheidenden Mitgliedern für ihr Engagement: "Schade, dass Ihr nicht mehr dabei seid."

Dann war es an Kienzler, die neu gewählten Räte per Handschlag auf ihr Ehrenamt zu verpflichten. Es sei schade, dass keine Frau mehr im Gremium sitze, sagte sie. Sprenger bot dem Ortschaftsrat eine "faire und offene Zusammenarbeit" an und war sich sicher, "dass wir in den kommenden Jahren zusammen viel erreichen werden".

Dem neuen Ortschaftsrat gehören an: Karl-Heinz Koch, Knut Bayer, Harald Schmuck, Andreas Seng, Werner Scherrmann, Tommy Geiger, Heiko Gerstenberger, Steffen Henle, Marco Kaysser, Matthias Senn und Gerd Weinmann. Die drei Letztgenannten rückten nach, weil Birgit Kienzler, Daniel Bayer und Thorsten Eckstein, die nicht kandiert hatten aber gewählt worden waren, ihr Amt nicht annahmen. Auch Steffen Henle hatte nicht auf der Liste gestanden, machte aber keine Hinderungsgründe geltend.

Nicht wieder beworben hatten sich neben Kienzler und Bayer auch Gerstenberger, der jedoch gewählt wurde und sein Amt akzeptierte, sowie Jens-Uwe Saat, Klaus Hauschel, Ute Hattler und Stefan Probst.

Jetzt hat es doch geklappt: Beim zweiten Anlauf ist Tommy Geiger zum Schörzinger Ortsvorsteher gewählt worden. Er tritt die Nachfolge von Birgit Kienzler an, der er vor fünf Jahren noch unterlegen war. Dass Geiger kandidiert, war nicht unbedingt vorherzusehen. Denn bei der Wahl erhielt er die wenigsten Stimmen aller Bewerber, weil er sich vehement für die Abschaffung der unechten Teilortswahl eingesetzt hatte. Dass er nun Ortsvorsteher ist, ist kein Widerspruch. Mit Geiger hat das Gremium eine gute Wahl getroffen. Sowohl im Ortschaftsrat als auch im Gemeinderat hat er sich als einer profiliert, der seine Meinung konsequent vertritt, auch wenn diese nicht mehrheitsfähig, aber unbequem ist. Mit ihm steht ein Mann an der Spitze des Gremiums, dem zuzutrauen ist, die Interessen Schörzingens klar zu benennen und mit Nachdruck zu vertreten.