Reiter, Pferde und Haustiere hat Palmbühl-Pfarrer Josef Schäfer gesegnet. Foto: Seeburger Foto: Schwarzwälder-Bote

Pfarrer Josef Schäfer segnet Vierbeiner auf dem Palmbühl

Schömberg (see). Bei schönstem Sonnenwetter ist die Tiersegnung auf dem Palmbühl ein eindrucksvolles christliches Fest für Mensch und Tier, für alle Kreaturen der Schöpfung geworden. Damit verbunden war der seit Jahren auf den Wiesen des Palmbühls veranstaltete "Leonhardsritt".

Zuvor hatten sich auf dem großen Platz hinter der Wallfahrtskirche zahlreiche Gottesdienstbesucher mit ihren Haustieren versammelt. Einerseits war die enge Verbundenheit und sogar liebevolle Beziehung zwischen Mensch und Tier zu spüren – andererseits wurde man aber auch an den oft jämmerlichen Umgang der Menschen mit den Nutztieren erinnert.

Pfarrer Josef Schäfer verwies auf die Schöpfung und das damit verbundene Gebot, "Gott zu loben mit allem, was er erschaffen hat". Der Schöpfer sei zu preisen für das Leben in all seiner Vielfalt. Es seien letztlich die Tiere, die seit Urzeiten den Menschen im Leben begleiten. Als vernunftbegabtes Wesen sei es ein Privileg des Menschen, die grenzenlose Liebe Gottes zu erfahren und zu spüren. So könne auch die "Schallmauer von Egoismus und Unglaube" durchbrochen werden, um die große Freiheit des Herzens zu gewinnen. Das Lob der Schöpfung, wie es Franz von Assisi im "Sonnengesang" beschrieben habe, finde seinen Ursprung in einer Textstelle der Lesung: "In Demut schätze einer den anderen höher ein als sich selbst."

Der Gottesdienst im Freien wurde von einer Bläsergruppe aus Ratshausen und Weilen unter den Rinnen musikalisch gestaltet. Pfarrer Josef Schäfer segnete nach der Heiligen Messe die von den Gläubigen mitgebrachten Haustiere – darunter viele Hunde, Katzen, Hasen und Kaninchen. Mehr als 50 Reiter sowie schmucke Wagengespanne zogen am Pfarrer vorbei und ließen sich segnen. Mutig schwang sich dann der Geistliche auf die Rückbank einer Kutsche.