Dominik Karst, Leiter der Rettungswache in Schwarzenberg, zog eine Zwischenbilanz. Foto: Krokauer

Leiter der Rettungswache zieht Zwischenbilanz. Ausrüstung immer umfangreicher.

Schömberg - Schömbergs Bevölkerung hat lange um einen eigenen Notarztstandort gekämpft. Am 1. Oktober 2018 wurde die Rettungswache in Schwarzenberg eröffnet. Seit 1. Januar ist die Versorgung 24 Stunden am Tag sichergestellt. Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Baden-Württemberg, Region Pforzheim-Enz, betreibt die Wache. Jetzt zog der Leiter der Wache, Dominik Karst, eine Zwischenbilanz.

Nach den Worten von Karst hat sich durch den Standort Schömberg die notärztliche Versorgung verbessert. In Baden-Württemberg sollen Notarzt- und Rettungswagen in zehn bis 15 Minuten am Unglücksort sein.

Die Fahrzeiten zu den Kliniken in Pforzheim, Calw und Bad Wildbad dauern im Durchschnitt eineinhalb bis zwei Stunden. "Die Transportwege sind sehr lang", so Karst. Ein Fahrzeug soll dabei so schnell wie möglich wieder frei verfügbar sein.

Bislang keinerlei Ausfallzeiten

Der Notarzt habe dafür zu sorgen, dass ein Patient transportfähig sei, macht Siegbert Nischke deutlich. Er ist Vorsitzender des Regionalverbandes Pforzheim-Enz des ASB. Er teilte mit, dass es bei der Notarztwache bislang keine Ausfallzeiten gegeben habe.

Pro Schicht stehen immer ein Notarzt und ein Notfallsanitäter beziehungsweise Rettungsassistent bereit. Die Notfallärzte haben 24 Stunden lang Dienst, während ein Notfallsanitäter eine Zwölf-Stunden-Schicht hat. Die Schicht des Sanitäters dauert entweder von 7 bis 19 oder von 19 bis 7 Uhr.

In Ausnahmefällen auch im Enzkreis unterwegs

Karst teilte mit, dass es seit 1. Januar bis 22. Juli mehr als 500 Einsätze gegeben hat. Nach seinen Worten hat die Rettungswache in Schwarzenberg einen idealen Standort. Der Schwerpunkt der Einsätze liegt in der Gemeinde Schömberg mit dem Kernort und Ortsteilen Langenbrand, Oberlengenhardt, Bieselsberg Schwarzenberg und Charlottenhöhe. Auch nach Unterreichenbach, Kapfenhardt, Unterlengenhardt, Bad Liebenzell und Höfen wird gefahren. In Ausnahmefällen geht es nach Calmbach, Wildbad und Calw. Im Enzkreis wird in seltenen Fällen Grunbach (Gemeinde Engelsbrand) und Schellbronn (Gemeinde Neuhausen) angefahren.

Zwei Garagen für Fahrzeuge

Jede Wache ist gleich ausgestattet. Das gilt auch für das Notarztfahrzeug, für das bei einer Panne ein Ersatzauto in Pforzheim bereit steht.

Neben Medikamenten steht ein EKG zur Überprüfung der Herzfunktion zur Verfügung. Hinzu kommen drei Notfallrucksäcke – zwei für Erwachsene und einer für Kinder. Eine Absaugpumpe, um Erbrochenes absaugen zu können, und eine Sauerstoffflasche stehen ebenfalls zur Verfügung.

Zudem gibt es ein Amputatset für den Fall, dass Gliedmaßen verletzt wurden. "Wenn die Schicht beginnt, wird alles auf seine Funktionsfähigkeit geprüft", so Karst. Das Fahrzeug ist mit einer Heizung ausgestattet, damit die Medikamente immer eine bestimmte Temperatur haben.

Über kurz oder lang bekommt die Rettungswache ein größeres Fahrzeug, teilte Nischke mit, da die Ausrüstung immer umfangreicher wird. Inzwischen gibt es neben den Container-Unterkünften mit einer Gesamtfläche von rund 90 Quadratmetern Fläche auch zwei Garagen – eine für das Notarztfahrzeug und eine für das Ersatzauto.