Stehen vor dem Gebäude des Gemeindeverwaltungsverbands Oberes Schlichemtal in Schömberg: Geschäftsführer Hans Joachim Lippus (rechts), dessen Nachfolgerin Jennifer Armbruster und Vorsitzender Gerhard Reiner. Foto: Visel Foto: Schwarzwälder-Bote

Verwaltungsverband: Jennifer Armbruster wird Geschäftsführerin / Hans Joachim Lippus geht in Pension

Seine Nachfolge ist geregelt und wird nahtlos erfolgen: Wenn der langjährige Geschäftsführer des Gemeindeverwaltungsverbands Oberes Schlichemtal, Hans Joachim Lippus, zum 1. Oktober in Rente geht, steht seine bisherige Stellvertreterin Jennifer Armbruster schon Gewehr bei Fuß.

Schömberg. Die 25-Jährige arbeitet seit März 2016 beim Verband. Sie freut sich auf die "große Herausforderung", die mit dem Amt der Geschäftsführerin auf sie zukomme und auf die weitere Zusammenarbeit mit "dem guten Team". Angesichts der neuen Aufgabe überlegt Armbruster, von Schramberg-Tennenbronn ins Schlichemtal umzuziehen: "Die Wege sind doch weit."

Sie wird sich vorwiegend mit der Umstellung des Haushaltswesen befassen müssen; weitere Schwerpunkte sind die Schule, die Kläranlage und der Tourismus. Mit ihrem Aufrücken ist die Stellvertreter-Stelle vakant, die mit einem Umfang von 75 Prozent ausgeschrieben wird.

Hans Joachim Lippus (60) ist bei seinem Ausscheiden 26 Jahre und einen Monat Geschäftsführer des Verbands und hat in dieser Zeit mit Berthold Waizenegger, Richard Ege, Karl-Josef Sprenger, Monique Adrian und Gerhard Reiner fünf Vorsitzende erlebt. "Ich gehe beruhigt in Pension, denn ich weiß, meine Nachfolge ist gut geregelt."

Lippus feiert im August das 40-jährige Jubiläum im öffentlichen Dienst. Er freut sich auf den Ruhestand, um sich verstärkt der Schiedsrichtertätigkeit, seinen Hobbys sowie seinem Haus und Garten widmen zu können. In zwei Jahren endet seine Amtszeit als ehrenamtlicher Schultes in Dautmergen. Eine weitere Kandidatur schließt er nicht aus.

Als Verbandsgeschäftsführer habe er es vor allem mit den Haushaltsplanungen und Jahresabschlüssen für die kleineren Verbandgemeinden Dormettingen, Dautmergen, Zimmern unter der Burg, Weilen unter den Rinnen, Ratshausen und Hausen am Tann zu tun gehabt; Dotternhausen und Schömberg erstellen ihre Pläne selbst. Weitere Arbeitsschwerpunkte seien das Zuschuss- und Kreditwesen, die Flächennutzungsplanung und das Gebührenrecht gewesen. Jährlich würden über den Verband rund 15 Millionen Euro umgesetzt. Seit seinem Amtsantritt leitet der Verbandsgeschäftsführer auch die Sozialstation mit Sitz in Rosenfeld. Lippus: "Verband und Station beschäftigten zusammen rund 50 Mitarbeiter."

Während der Amtszeit von Lippus seien zahlreiche Großprojekte erledigt worden, erinnert der Verbandsvorsitzende, Weilens Bürgermeister Gerhard Reiner, unter anderem an die Sanierung des Schulzentrums, der Kläranlage und des Hallenbads. Stolz ist Lippus darauf, seit 1991 in ununterbrochener Reihenfolge die Ferienspiele organisiert zu haben. Auch die Einführung der Ganztagsschule habe starken Einsatz gefordert.

Als "große Kunst" bezeichnet er, dass es im Verband, der 1971 gegründet wurde, immer möglich gewesen sei, sich abzusprechen und ausgleichend zu wirken. Diese "Zweckehe" sei unumstößlich und gleichzeitig die Garantie für die kleinen Gemeinden, selbstständig bleiben zu können." Das werde manchmal etwas vergessen. Lippus’ Fazit: "Vom Verband profitieren alle Gemeinden."