Anja Leyn (Dritte von links) unterstützt ihren Mann tatkräftig und fleißig mit Muffins, damit sich die Besucher des Werbestandes auch wohlfühlen. Foto: Krokauer

Wahlkampf in Schömberg im Endspurt. Ehefrau und rund 30 Freunden helfen tatkräftig mit. Wahl ist am 1. März.

Schömberg - In Schömberg gibt es an diesem Tag Schneeregen. In der Nähe einer Tankstelle am Kreisel in Schömberg ist ein kleines Zelt mit grauem Dach aufgebaut. Es hat rote Innenwände. Unter dem Zelt stehen zwei Tische. Ein eckiger länglicher ist mit einem weißen Tischtuch bedeckt. Auf ihm steht eine grüne Blumenschale mit grünem Gras und gelben Blumen. Auf drei blauen Plastiktabletts befinden sich Muffins sowie Zimt- und Puddingschnecken. In drei blauen und einer roten Kanne befindet sich türkischer Apfeltee. Darüber hinaus liegen auf dem Tisch gelbe Servietten. Es stehen weiße Plastikbecher sowie Pappbecher in gleicher Farbe mit einer Aufschrift bereit. Zudem zieren kleine Tüten mit Gummibärchen sowie Werbeprospekte mit dem Schömberger Bürgermeisterkandidaten Matthias Leyn den Tisch.

Diese Prospekte sind auch auf einem runden Tisch mit einem beigen Überzug zu finden. Auf ihm steht eine grüne Blumenschale mit grünem Gras und gelben Blumen. In einer grünen Schale mit weißer Innenfläche befinden sich Kuchenstücke. Vor dem Zelt steht ein Schild mit dem Konterfei von Leyn.

Hilfe von rund 30 Freunden

Matthias Leyn macht an diesem Tag Wahlkampf. Am 1. März will er zum neuen Bürgermeister von Schömberg gewählt werden. Seine Ehefrau Anja hilft ihm dabei tatkräftig. Zusammen mit Freundinnen in Schömberg hat sie die Kuchenstücke gebacken. Und als der türkische Apfeltee ausgeht, hilft eine andere Freundin aus Schömberg mit einem Marapaya-Getränk, einem Früchtetee aus. Ein heißes Getränk kommt gut an. Schließlich herrscht unwirtliches Wetter.

Rund 30 Freunde unterstützen Matthias Leyn in seinem Wahlkampf, erzählt seine Ehefrau. Ihrem Mann macht der Schneeregen nichts aus. Bei gutem Wetter könne jeder Wahlkampf machen, sagt der mit einer braunen Jacke und einer Jeans-Hose leger gekleidete Leyn.

Fast ständig, außer um die Mittagszeit, da ist es etwas weniger, sind um die 15 Menschen in und um das Zelt. Das Ehepaar Leyn nimmt Küsschen entgegen. Viele sprechen dem Kandidaten Mut zu. Ein älteres Ehepaar kommt an den Stand. Die Frau lobt den Kandidaten: "Mir gefällt Ihre Sachlichkeit." Eine andere ältere Frau will ihn wegen seiner Enttäuschung, dass es beim ersten Wahlgang am 8. Februar nicht geklappt hat, aufbauen: "Lassen Sie sich nicht entmutigen." Auch Schömbergs Ehrenbürger Karl-Heinz Bertsch, akkurat mit Krawatte gekleidet, lässt sich mehrmals am Stand sehen. Das Modehaus, in dem inzwischen sein Sohn Udo Bertsch als Geschäftsführer fungiert, ist nicht weit weg. Die Enkelin des Ehrenbürgers, Anna Bertsch, fällt unter den Besuchern schon wegen ihrer Jugend auf. Sie packt Prospekte von Leyn in ihre Tasche, um sie in Schömberg zu verteilen. Rund 3500 Stück werden nach Leyns Angaben von Helfern an die Haushalte verteilt. "Da ist etwas los", stellt die CDU-Ortsverbandsvorsitzende Angelika Krauß fest. Catherina Haessler, Vorsitzende des Vereins Waldkindergarten Räubernest, ist auch am Stand. Sie freut sich darüber, dass Leyn für die Verwirklichung eines Waldkindergartens sei.

Matthias Leyn ist zufrieden mit dem Besuch. Die Gäste am Stand kämen aus allen Ortsteilen, sagt der Bürgermeisterkandidat. Die meisten Besucher sind Anhänger von ihm. Seine Ehefrau Anja Leyn ist davon überzeugt, dass mehr an Wahlkampf nicht gehe.

Doch ganz so harmonisch verläuft der Tag an dem Stand dann doch nicht. Spannungen kommen auf, als Christina Keppler und Helmut Andrä auftauchen. Sie sind erklärte Befürworter von Windkraftanlagen in Langenbrand. Durch den für sie positiv ausgegangenen Bürgerentscheid fühlen sie sich gestärkt. Christina Keppler trägt eine rote Mütze, einen roten Schal und hat einen roten Schirm dabei. Andrä möchte von Leyn wissen, wie er den Bürgerwillen zur Windkraft umsetzen wolle, sollte er gewählt werden. Leyn antwortet, dass der Gemeinderat ein Mandat erteilen müsse, welcher Projektierer den Zuschlag bekomme. Doch Andrä bleibt hartnäckig. So einfach soll Leyn nicht davonkommen. Schließlich ist die Presse da. Er fragt den Bürgermeister-Kandidaten nach seiner persönlichen Meinung zur Windkraft. Leyn antwortet, dass er die Windkraft nicht für wirtschaftlich halte. Andrä kontert, dass die Fakten besagten, dass Windkraftanlagen in Langenbrand wirtschaftlich seien und beruft sich auf die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW).

Da fällt Schnee von einem Dach auf das Wahlkampfzelt und von dort auf den Boden. "Ein schlechtes Omen", sagt Andrä und verschwindet mit Begleiterin Christina Keppler wieder.