Auch Gäste aus Nordamerika und Afrika mischten sich unter die Musiker des Jugendorchesters. Foto: Fisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Jahreskonzert des MV Schömberg / Filmmusik aus jüngster Vergangenheit peppig sowie einfallsreich präsentiert

Von Andrea Fisel

Schömberg. Indianer-Tunika, Piratensäbel, Kapitänsmütze, außerirdische Kämpfer mit Lichtschwertern oder ein Dirigent im Löwenfell lassen erahnen, dass die Musik beim Jahreskonzert des Musikvereins Schömberg aus fernen Welten kommt. Oder aber bis dahin vordringen soll. Denn ob nun ein Auftritt des Jugendorchesters, der Bläserklasse unter Leitung von Kristina Bard oder des Blasorchesters mit seinem Dirigenten Uwe Forstner an der Reihe waren, die Musikdarbietungen gestalteten sich durchgängig energiegeladen und vielfältig.

Mit viel Ideenreichtum präsentierten die rund 50 Instrumentalisten ihr zweistündiges Programm "Film ab – Ton läuft" im Bürgerhaus Langenbrand vor laufenden Kameras, voll besetzten Rängen und einem völlig begeisterten Publikum.

Regelmäßig wurde die nachfolgend gespielte Filmmusik durch kurze szenische Darstellungen oder witzige Dialoge einzelner Musiker in charakteristischer Bekleidung angekündigt oder mit Ausschnitten aus den jeweiligen Filmen auf einer Leinwand untermalt. Der Vereinsvorsitzende Jürgen Misztl durfte zu Recht sein Blasorchester sowie die vielversprechende Nachwuchstruppe voller Stolz vorstellen: "So haben Sie unsere Musiker noch nie erlebt!"

In der Tat zauberten bereits die Jüngsten, Schüler aus der Bläserklasse der Ludwig-Uhland-Schule, eine fantastische Atmosphäre auf die Bühne, sei es mit dem Titellied der legendären Fernsehserie "Pippi Langstrumpf" oder "The Rainbow Connection" aus dem Muppet Film von 1979.

Ob Dschungel oder Weltraum – alle sind da

Noch mehr Tempo und Elan legten die Mitglieder des Jugendorchesters an den Tag, da die Reise nun zu der mutigen Indianerhäuptlingstochter Pocahontas ging, kurz darauf aber schon der Aufruf "Ab in den Dschungel!" für die ergreifende Melodie "Can You Feel The Love Tonight" aus dem Musical König der Löwen folgte und schließlich auch noch eine schicksalsträchtige Begegnung mit den Helden aus "Herr der Ringe" angesagt war.

Völlig aus den Fugen geriet die sonst so beschauliche Schwarzwaldidylle beim Auftritt des großen Blasorchesters: Ein außerirdischer Gast mit leuchtend-rotem Lichtschwert umkreiste in kämpferischer Pose die Bühne, während Auszüge aus den gigantisch-orchestralen "Star-Wars-Soundtracks" erklangen. Während die Melodien aus "Robin Hood" furchtlose Gefühle hervorriefen, ließen die Vertonungen aus dem Kriegsfilm Das Boot Ängste und Hoffnungen einer U-Boot-Besatzung während des Zweiten Weltkriegs spürbar nachvollziehen. Selbst unter beträchtlichem Alkoholeinfluss konnte Captain Jack Sparrow noch die klanglichen Höhepunkte aus seinem Piratendasein in "Fluch der Karibik" ankündigen.

Zum Höhenflug setzten die Musiker mit ohrenbetäubendem Lärm und mitreißenden Rhythmen aus dem Klassiker "Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten" an, um kurz darauf wieder mit "Moments for Morricone" in die ruchlosen Abgründe von "Spiel mir das Lied vom Tod" abzutauchen. Mit Erfolgsstücken aus den James Bond-Filmen sowie mehreren Zugaben endete ein gelungenes Konzert mit hervorragenden musikalischen Darbietungen.