Torsten Broß steht vor der "Ölmühle" und zeigt alte Backformen von "Osterlämmern", die von seinem Vater stammen.   Foto: Visel Foto: Schwarzwälder Bote

Gastronomie: Torsten Broß führt seit 20 Jahren die "Ölmühle" am Vorsee / Musik und Heinz-Erhardt-Abende

Torsten Broß hat vor 20 Jahren die "Ölmühle" am Schömberger Vorsee erworben und führt seit damals den Gastronomiebetrieb, den er kontinuierlich ausbaute. Im August wird Jubiläum gefeiert.

Schömberg. Es wird groß gefeiert, auch wenn der genaue Termin noch nicht feststeht: "Wir müssen uns noch mit der Musikkapelle abstimmen", erklärt Broß. Den Besuchern einheizen wird auf jeden Fall das Ensemble Speikobra, in dem Musiker aus dem Oberen Schlichemtal spielen.

Fürs Jubiläum hat sich Broß noch etwas Spezielles einfallen lassen. Es wird ein "riesiges Salatbüfett mit mehr als 50 Salaten geben" – darunter Wurst- und Maultaschensalat. Damit erinnert der 46-Jährige an seine Anfangszeit in der "Ölmühle", als er ebenfalls ein solches Büfett angeboten hatte: "Seit damals haben mich Gäste immer mal wieder gefragt, ob man so etwas nicht noch einmal anbieten könnte."

Im Rahmen des 20-Jahr-Jubiläums gibt es aber noch eine weitere Attraktion in der "Ölmühle". So wird der Schömberger Schauspieler Holger Kugele sechsmal einen "Heinz-Erhardt-Abend" bieten und zwar am 21. Juni, 2. August, 28. September, 12. Oktober sowie am 30. November und 1. Dezember.

An diesem ersten Advents-Wochenende findet auch der traditionelle "Advent am Vorsee" statt, den Broß aber nur noch alle zwei Jahre veranstaltet. Am ersten Heinz-Erhardt-Abend ist der Eintritt frei, Spenden zur Deckung der Unkosten seien aber erwünscht. "Wir wollen einfach mal sehen, wie so etwas ankommt."

Nach dem Tod seiner Eltern Edmund und Margarete Broß, die in Backnang eine Bäckerei und Konditorei betrieben hatten, kehrten Torsten und sein Bruder Edmund im Alter von fünf und neun Jahren 1979 wieder nach Schömberg zurück und wuchsen bei der Oma und Taufpaten auf. Torsten Broß erlernte bei der Bäckerei Karl Stopper in Schömberg das Bäcker- und Konditorenhandwerk.

Während seiner Bundeswehrzeit absolvierte er auf Sardinien zudem eine Ausbildung als Koch. Im Alter von 26 Jahren erwarb er die "Ölmühle" von Renate Eckenweber. Am 1. Oktober 1999 öffnete die Gaststätte unter seiner Führung. Seit damals wurde das Ausflugslokal am Vorsee kontinuierlich vergrößert. Im Jahr 2000 baute Broß die Freilichtbühne im Garten, 2001 folgte das Backhaus, 2005 wurde die Gaststätte um den Wintergarten erweitert. Zum 50-jährigen Bestehen des Gasthauses Zur Ölmühle wurde das Haus 2016 komplett renoviert, das nun über 105 Sitzplätze im Innern und 150 Plätze auf der Sonnenterrasse verfügt. "Wenn es nötig ist, stellen wir ein Zelt im Garten auf, dann bringen wir 200 Leute unter." Zudem wird auf Anfrage ein Catering angeboten.

In den vergangenen Jahren hat sich das Ausflugslokal zum Restaurant entwickelt. Broß setzt auf regionale, schwäbische Küche, bietet aber auch Spezialitäten wie Rostbraten aus dem Dry-Ager. Zudem gibt es Hähnchen und Haxen aus dem Steinbackofen und neuerdings auch Warps in verschiedenen Variationen. Sein Fleisch aus regionaler Erzeugung bezieht der Gastronom vom Dotternhausener Metzger Sven Balzer, mit dem er zusammen 2016 die "Schlichem-Wanderwurst" kreierte. Broß und sein Partner Marcel Schätzlein-Broß heirateten am 10. Oktober 2017. Bürgermeister Karl-Josef Sprenger traute sie.

Gerne erinnert sich Broß an die zahlreichen Events, die er in der "Ölmühle" angeboten hat – etwa das Traktor- und Oldtimertreffen, das am Sonntag, 30. Juni, wieder veranstaltet wird. Auch freut es ihn, dass er stets viele Stammkunden in seiner Gaststätte begrüßen kann, die selbst aus der Schweiz und aus Frankreich regelmäßig zu ihm kommen.

Ein Höhepunkt in den vergangenen 20 Jahren sei natürlich die Herstellung der "immer noch weltgrößten Friedenskerze" gewesen, die insgesamt elf Monate lang in Anspruch genommen habe. Sie ist nun im Atelier von Edwin Eha in Zepfenhan zu bewundern.