Der Bundestagskandidat der Grünen, Andreas Kubesch (links), besuchte mit einer Gruppe den Ulmenhof. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Landwirtschaft: Bundestagskandidat Kubesch besucht Ulmenhof

Bad Liebenzell-Unterlengenhardt. Gute, gesunde Bionahrung liegt im Trend. Immer mehr Konsumenten wollen wissen, woher ihre Lebens- mittel kommen und wie sie erzeugt wurden. Der Unterlengenhardter Ulmenhof ist in der Produktion von gesunden Lebensmitteln ein Beispiel für nachhaltige, umweltschonende Bewirtschaftung.

"Auf diesem Biobauernhof wird seit Jahrzehnten das produziert, was wir Grüne in der Landwirtschaft fordern. Landwirtschaft ohne Ackergifte, Kunstdünger und Gentechnik", sagt Andreas Kubesch, der Kandidat von Bündnis 90/Die Grünen für den Wahlkreis Calw/Freudenstadt bei der Bundestagswahl im September. Kubesch besuchte den Demeter-Hof mit Parteifreunden und Interessierten.

Pächter Frank Reichardt zeigte der Gruppe seine Felder und machte dabei auf spezielle Vorgehensweisen aufmerksam. So wird entgegen dem Trend hier Getreide mit langen Halmen und spitzen Grannen (fadenförmiger Fortsatz einer Pflanze) gezüchtet. "Dadurch wächst die Frucht über die Ackerkräuter hinaus und es kann auf Spritzmittel verzichtet werden", so Reichardt. Die Grannen schützen zudem vor Wildschweinen.

Der Hof verwendet eigenes Saatgut und kann so Pilzerkrankungen verhindern. Eine lange spezielle Fruchtfolge verhilft zu guten Erträgen ohne den Einsatz von Kunstdünger. Selbst erzeugter Weizen und Roggen wird auf dem Hof zu Brot verarbeitet und direkt vermarktet.

Erfahrene Pächter

Das zweite große Standbein des Ulmenhofes ist der Ertrag aus der Milchvielhaltung. Die 30 gefleckten Kühe sind im Sommer auf der Weide, im Winter im Stall. Die Tiere werden mit hofeigenem Getreide gefüttert. Auch bei diesem Zweig ihres Betriebs verhält sich das erfahrene Pächterehepaar Jeannette und Frank Reichardt anders als es auf konventionellen Höfen oft üblich ist. Dort wird aus den Milchkühen zumeist drei bis vier Jahre lang Höchstleistung herausgepresst mit der logischen Folge, dass die Tiere nach dieser Zeit aussortiert werden müssen. Bei der viel schonenderen Vorgehensweise auf dem Biobauernhof geben die Kühe viel länger Milch und werden deutlich älter. Die älteste Milchkuh ist zur Zeit 16 Jahre alt.

"Fast alle Milch wird bei uns auf dem Ulmenhof zu Käse verarbeitet und im Hofladen direkt verkauft", unter- streicht Reichardt. Die moderne Hofkäserei ist nach derzeitigen EU-Richtlinien gebaut. Die Produktion richtet sich nach der EG-Öko-Verordnung. Die hier angebotene Palette reicht von Weichkäse und Schnittkäse bis zu Hartkäse sowie diversen Frischmilchprodukten wie Quark, Joghurt, Butter und Frischkäse. "Wenn wir weltweit zukünftig elf Milliarden Menschen versorgen müssen, braucht es biologische Landwirtschaft allein schon deshalb, weil Phosphor für Kunstdünger nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung steht", hob Kubesch hervor.

(ina). Der Bad Liebenzeller Ulmenhof ist im Besitz des Fördervereins für biologisch-dynamischen Anbau und Umweltschutz. Das Pächterehepaar Frank und Jeannette Reichardt bewirtschaftet seit 27 Jahren den Demeterhof.