Mit bunten Ostergaben sind die Stufen zum Chorraum der Schömberger Stadtkirche geschmückt. Foto: Dillmann Foto: Schwarzwälder Bote

Glaube: Pfarrer Johannes Holdt richtet an Ostern ernste Worte an die Schömberger Kirchengemeinde

Ostern ist für die Christen der Tag der Auferstehung und der Hoffnung auf ewiges Leben. Zahlreiche Gläubige haben am Sonntag in der Schömberger Stadtkirche mit Pfarrer Johannes Holdt einen festlichen Gottesdienst gefeiert.

Schömberg. Das gewisse Etwas trugen die Herren vom Liederkranz bei. Sie sangen die festliche lateinische Messe "Brève in C-Dur". Der französische Komponist Charles Gounod fungierte hier als beziehungsstiftendes Element. Denn die Gemeinde bekannte sich angesichts des verheerenden Brandes, der die Kirche Notre Dame und damit ein Wahrzeichen von Paris zerstört hatte, zur Verbundenheit und Anteilnahme mit den französischen Nachbarn. "Möge Ostern allen auf der Welt neues Licht geben", lautete Holdts hoffnungsvoller Wunsch. Dirigent Oliver Bayer verstand es, die Stimmqualitäten seiner Sänger richtig in Szene zu setzen. Mal zart, dann wieder äußerst kraftvoll füllte der Gesang das Kirchengebäude.

In seiner Predigt äußerte Pfarrer Holdt seine Bedenken gegenüber den "Leitmedien", die das Christentum und den Glauben kritisierten. Als Beispiel nannte er die Schlagzeile im Nachrichtenmagazin "Der Spiegel": "Wer glaubt denn so was? Warum selbst Christen keinen Gott mehr brauchen". Resignierend bemerkte Pfarrer Holdt: "Ja, es ist so. Die Christen gehen uns aus. Sie werden Mangelware."

Jenen aber, die diesem Rückgang "unterstützend entgegensehen", mangle es an Weitsicht und Intelligenz, betonte Holdt. "Der Glaube fällt zusammen – und wer wird dieses religiöse Vakuum ausfüllen, das alles mit sich zieht?" Die Antwort hatte er gleich parat: Das Vakuum würde jene aufstrebende Weltreligion für sich einnehmen, die den Namen "Islam" trage.

Als Gegengewicht zur Angst setzt Holdt auf Hoffnung: "In einer Welt, die im Konkurrenzkampf um Glück und Erfolg steht, gibt der Glaube Hoffnung und Sinn. Vor allem bedeutet er Verbundenheit – zu Gott und zu der Gemeinschaft."