Gute Stimmung in Schömberg, hinten links: Michael Krause (Freudenstadt), Geschäftsführer Verband heilklimatischer Kurorte in Deutschland; hinten rechts: Maximillian Hillmeier (Bad Hindelang, Bayern), Vorsitzender des Verband heilklimatischer Kurorte in Deutschland; vorne links: Almut Boller (Königstein, Hessen), stellvertretende Vorsitzende des Verbands heilklimatischer Kurorte in Deutschland; vorne rechts: Christina Lennhof, Touristik-Chefin Schömberg. Foto: Kraushaar

Frühjahrstagung der Heilklimatischen Kurorte ist zu Gast. In "Premium Class" aufgestiegen.

Schömberg - Der Verband der Heilklimatischen Kurorte Deutschland zu Gast im Kurhaus Schömberg – das hat einen Grund.

Voriges Jahr stieg Schömberg zum "Premium-Class"-Kurort auf. "Daher mussten wir mit unserer Frühjahrstagung hier her!"

Maximilian Hillmeier, Vorsitzender des Heilklimaverbands, zeigt sich geradezu als Fan von Schömberg. "Es ist wirklich toll hier." Eigentlich soll auf einer solchen zweitägigen Frühjahrstagung hart gearbeitet werden.

Mobilität und Reisetrends

Deshalb steht für den ersten Tag immer ein Seminar auf der Tagesordnung – in diesem Jahr zu den Themen nachhaltige Mobilität und Reisetrends. Und am zweiten Tag die Regularien mit den Berichten von Vorstand und Geschäftsführung sowie den Wahlen – bei denen Maximilian Hillmeier (Bad Hindelang, Bayern) als Vorsitzender, Almut Boller (Königstein, Hessen) als Stellvertreterin und Michael Krause (Freudenstadt) als Geschäftsführer einstimmig in ihren Ämtern bestätigt wurden.

Aber abseits davon ist auch immer Zeit, den gastgebenden Ort kennenzulernen. Und sich vielleicht die ein oder andere Inspiration für den eigenen heilklimatischen Kurort daheim zu holen. Zum Beispiel auf der Schömberger "Glückswanderung" mit Ortrud Grieb. Die "so gar nichts Glücksesoterisches" gehabt habe, sondern "harte Fakten" aus Wissenschaft und Forschung verständlich für jeden präsentiert habe. Und an praktischen Beispielen während der Wanderung alltagstauglich umsetzte. Was Heilklimaverbands-Chef Hillmeier dabei besonders freut: Grieb ist als Heilklima-Therapeutin ein "Gewächs" der von seinem Verband initiierten Spezial-Ausbildung, mit der man das verfügbare Gesundheits-Know-how in den Mitglieds-Kommunen weiter voranbringen möchte.

Noch ein Beispiel, dass ausgerechnet Schömberg hier "Know-how"-Vorreiter ist: Julius Müller, der in der Schömberg-Touristik seit 2014 den praktischen Teil seines dualen Studiums an der Fachhochschule Ravensburg absolviert. Und in dieser Zeit die Zertifizierung von Schömberg zum Heilklimatischen Kurort in der "Premium-Class" quasi im Alleingang vorangetrieben hat.

Kriterienkatalog abgearbeitet

Seine Aufgabe dabei: einen dicken Kriterienkatalog abzuarbeiten, anhand dessen die Höherstufung in der Klassifizierung überprüft wurde. Von 50 heilklimatischen Kurorten in Deutschland haben bisher erst 16 diese Premium-Zertifizierung geschafft, in der zum Beispiel die Nutzung von einheimischen Produkten in den Gastronomiebetrieben (zur Reduzierung des CO2-Ausstosses in den Lieferketten) oder besondere Angebote für Gäste im sanften und naturnahen Tourismus abgefragt werden. Egal, ob es um einen Erlebnisurlaub oder um einen Kuraufenthalt geht, der Gast solle, so das Ziel, für das Thema Umwelt weiter sensibilisiert werden. Außerdem bemühen sich die Orte der "Premium-Class", den höchsten Ansprüchen an Service und Gastlichkeit gerecht zu werden.

Vielfältige Herausforderungen

Die Arbeit von Student Müller wies nach: Schömberg ist in all diesen – und noch eine Reihe von weiteren – Prüfungsbereichen bereits heute absolut Spitze. Aber keine Zeit, sich auf erreichten Erfolgen auszuruhen: "Die Herausforderungen für uns sind weiter vielfältig", so Verbandsvorsitzender Hillmeier. Daher wurde in Schömberg auch über die fortschreitende Digitalisierung im Buchungsbereich gesprochen und die sich darauf immer stärker ausrichtende Online-Werbung.

Die Heilklimatischen Kurorte im Verband einigten sich etwa darauf, sich bei den sogenannten Adwords (mit denen Werbung zu bestimmten Suchbegriffen in der Internet-Suchmaschine Google platziert werden kann) künftig keine gegenseitige Konkurrenz mehr zu machen – indem man nicht mehr jeweils gleiche "Stichworte" gegeneinander bucht. Sondern sich abspricht, wer welche Suchworte als Adword verwenden will, um gemeinsam eine möglichst breite Wirkung zu erzielen.