Unglaubliche Kraftakte und Akrobatik zeigte Noah ­Chrony. Fotos: Kraushaar Foto: Schwarzwälder Bote

Unterhaltung: Vorstellung im Schömberger Kurhaus begeistert die Zuschauer / Slapstick-Akrobatik

Bei der siebten Schömberg Comedy-Night in Kurhaus der Glücksgemeinde blieb kein Auge trocken und kein "Oh" oder "Ah" im Hals stecken. Die "Merz Brüder", "dr Hämmerle aus Bempflingen" und Noah Chrony aus New York waren nahezu unschlagbar.

Schömberg. Eingeladen hatte der Förderkreis Kurtheater Schömberg unter der Leitung seines Vorsitzenden Jörg Trippe sowie der Lions Club Bad Wildbad mit Randolf Diehl an der Spitze. Unter dem Motto "Das Beste aus vier Programmen in einer Show" hatte Moderator Trippe nicht zu viel versprochen. Trippe übernahm an diesem Abend vier Funktionen: Vorsitzender des Fördervereins, Organisator, Moderator und "Clown Dirk".

Horst Maria Merz (Gesang/Klavier) und sein Bruder Bernd (Gesang/Saxofon) schafften es, in ihrem Konzert den Kursaal in die Zeit vor rund 100 Jahren zurückzuversetzen. Lebendig wurden die Zeiten eines Otto Reutter (1870-1931) oder eines Georg Kreisler (1922-2011).

Für die erste Lachnummer sorgte Trippe alias Clown Dirk. "Ich habe zwar kein Programm, aber das ist über 20 Minuten lang und genauso breit", nahm Trippe das Publikum an die Hand. Einfache Tricks und Comedy – aber perfekt zelebriert, das kam an, selbst als das zappelige Riesenmeerschweinchen in hohem Bogen in den Abfalleimer flog. Auch Schömbergs Bürgermeister Matthias Leyn bekam sein "Fett" weg: "Ich weiß, dass der Kreisverkehr viel früher hätte fertig werden können, aber der Bürgermeister hat einen Aufmacher für heute Abend und für den verkaufsoffenen Sonntag gebraucht."

Schwaben auf die Schippe genommen

Ein Erlebnis war Bernd Kohlhepp ins seiner Paraderolle als "dr Hämmerle aus Bempflingen". Ein Schwabe, wie er schwäbischer nicht sein kann. Bei seinem Auftritt blieb keines der typischen Merkmale, die den Schwaben nachgesagt werden, ungestreift. Ob es die eigene Frau, Aussehen, Nachbarschaft oder Technik ging, Hämmerle hatte zu allem etwas zu sagen. Das sein neuer Fernseher 500 Programme habe, er jedoch immer nur eines ansehen könne, ob es um den ausgeliehenen Werkzeugkasten ging – "das was i mit dem reparieren will, ist no gar net he" oder um einen "Wackelkontakt" ging, Hämmerle war sein Eintrittsgeld wert.

Nach der Unterhaltung mit Mimik, Musik und Gosch kam Noah Chrony. Und da kam das Publikum, was vertikale, waagrechte oder horizontale Kraftakte betraf, aus dem Staunen nicht mehr raus. Unfassbar, was der Mann aus New York mit einer Leichtigkeit, als wäre das Ganze ein Spaziergang, an Slapstick-Akrobatik auf die Bühne brachte.

Ein buntes und unterhaltsames Programm, das trotz seiner professionellen Künstler die Aura einer Kleinkunstbühne verbreitete.