Gesundheit: 35 Jahre lang praktiziert / Sprenger sorgt sich um ärztliche Versorgung
Schömberg (bv). Das Ärzteehepaar Brigitte und Harald Bayer gibt seine Praxis in der Schömberger Brunnenstraße aus Altersgründen zum 1. April dieses Jahres auf.
Seit 35 Jahren praktizieren die Eheleute im Städtle und haben auch schon intensiv nach einem Nachfolger für die Praxis gesucht, wie Harald Bayer gegenüber unserer Zeitung betonte. Bisher habe sich aber bedauerlicherweise noch kein Interessent gemeldet. Gleichwohl habe man die Hoffnung noch nicht aufgegeben. "Es wäre schön, wenn sich noch jemand finden würde, der die Praxis weiterführt."
Dass dies kein leichtes Unterfangen ist, zeigen die Beispiele in Schörzingen und Dotternhausen. Auch dort stehen Arztpraxen leer. Dieses Problem besteht aber nicht nur im Oberen Schlichemtal. Immer weniger junge Ärzte wollen aufs Land oder eine Allgemeinarztpraxis übernehmen.
Bürgermeister Karl-Josef Sprenger bedauert die Schließung. "Für die Stadt und den Verwaltungsraum muss dies bedeuten, die verbliebenen Praxen im Rahmen unserer Möglichkeiten zu unterstützen, um die ärztliche Versorgung für die gesamten bisher in Schömberg betreuten Patienten gewährleisten zu können."
Hierzu befinde man sich seitens der Stadt und des Gemeindeverwaltungsverbands im Dialog mit Ärzten und Apothekern, um Möglichkeiten eines kooperativen Vorgehens auszuloten mit dem Ziel, die qualitativ hochwertige Versorgung mit medizinischen Dienstleistungen zukunftsfest zu machen.
Sprenger betont aber, "dass die kommunalen Möglichkeiten begrenzt sind". Dennoch könnten attraktive Angebote in der frühkindlichen Betreuung, lukrative Baugrundstücke und der hohe Naherholungswert des Oberen Schlichemtals bei der Akquirierung zusätzlicher Ärzte helfen. Sprenger: "Weitere Unterstützungsmöglichkeiten werden im kommunalen Bereich mit noch offenem Ergebnis diskutiert."