Damm und Bau in einem: Am Schömberger Schmellbach ist ein Biber am Werk. Fotos: Weinmann-Hauser Foto: Schwarzwälder Bote

Umwelt: Nager hat sich im Naturschutzgebiet um den Schmellbach eingerichtet

Das Naturschutzgebiet beim Schömberger Schmellbach gibt es schon lange. Jetzt hat sich dort ein neuer Bewohner breit gemacht: ein Biber.

Schömberg. Dass er sehr aktiv ist, darauf deuten nicht nur die abgenägten Baumstämme hin, die dort an verschiedenen Stellen zu finden sind. Auch mehrere Dämme hat er bereits angelegt, für die er kunstvoll Äste und kleinere Stämme aufgeschichtet hat.

"Seit etwa einem halben Jahr wissen wir von ihm", erklärt Kreisökologin Anne Buhl vom Landratsamt Zollernalbkreis. Durch die Aufstauungen seien in dieser Zeit zum bereits vorhandenen Teich immer mehr hinzugekommen. Auch wenn es bei Starkregen durch die Dämme, die der Biber bereits errichtet hat, zu Überschwemmungen kommen kann, ist es für Buhl positiv, dass sich ein Biber – sie geht sogar von einer Familie aus – am Schmellbach angesiedelt hat. Denn durch die Tätigkeit des Nagers erhöhe sich die Strukturvielfalt, was nicht nur die Hölzer und Pflanzen betreffe, sondern auch die Tierwelt. Durch die Anwesenheit der Biber entstünden ideale Verhältnisse zum Beispiel für Insekten, Reptilien und Amphibien.

Für die Kreisökologin ist das Auftauchen des Bibers am Schmellbach nicht ungewöhnlich oder überraschend. Die Nager seien auch am Schömberger Stausee und entlang der Schlichem aktiv – in der Regel abends und morgens in der Dämmerung. "Der Biber ist ein sehr, sehr scheues Tier", so Buhl weiter, weshalb es Wanderer und Spaziergänger nur mit viel Glück zu Gesicht bekommen. "Ab und zu kann man vielleicht ein Plantschen hören", erklärt sie weiter, wenn der Biber, der laut den Bestimmungen des Bundesnaturschutzgesetzes und der europäischen FFH-Richtlinie streng geschütz ist, abtaucht und sich zurückzieht.

Gegenwärtig sieht sie noch keinen Grund, die Kreise des Bibers zu stören oder einzuengen. "Wir beobachten ihn", wobei sie in diese Aufgabe auch den Biber-Beauftragten Heinz-Dieter Wagner einbezieht. Ein so genanntes Biber-Management käme dann in Betracht, sollte es Auswüchse oder Nachteile durch den Biber geben.