In Schenkenzell sollen in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Rottweil in den kommenden Jahren weitere Haushalte an das Glasfasernetz angeschlossen werden. Foto:  

In Schenkenzell baut die Telekom das Glasfasernetz aus. Dabei werden auf Wunsch des Gemeinderats die Erdbauarbeiten des E-Werks Mittelbadens berücksichtigt und so entstehende Synergien genutzt.

Der Schenkenzeller Gemeinderat beschäftigte sich in seiner Sitzung jüngst mit dem Glasfaserausbau in der Gemeinde und dem Landkreis Rottweil. Derzeit baut die Telekom bis Ende 2024 die unterversorgten Haushalte Schenkenzells mit weniger als 30 Megabit pro Sekunde Maximalgeschwindigkeit aus. Allerdings nur dort, wo sich die Hauseigentümer aktiv für einen Ausbau entschieden haben.

Dabei handelt es sich um die „weißen Flecken“. Das teilte Bürgermeister Bernd Heinzelmann auf der Sitzung mit. Von der geringen Internetgeschwindigkeit betroffen seien vor allem Höfe. Telekom führe den Ausbau durch, da das Unternehmen 2021 das Ausschreibungsverfahren gewonnen habe.

Nutzung von Synergien

Zudem fand Mitte September ein Termin statt, um die Belange der Gemeinde Schenkenzell mit dem Landkreis Rottweil und den Planern der Telekom zu besprechen. Festgelegt wurde dabei etwa, dass die Erdbauarbeiten des E-Werks Mittelbaden genutzt werden sollen, um dort auch das Glasfaser in den Boden zu bekommen.

An einigen Stellen soll das Glasfaser aus Kostengründen auch oberirdisch verlegt werden, obwohl es so beispielsweise durch einen umgestürzten Baum schneller zu einer Störung der schnellen Internetverbindung kommen könnte.

Neben dem genannten Ausbau der „weißen Flecken“, wurden im Frühjahr dieses Jahres rund 15 000 Adressen im Landkreis Rottweil identifiziert, die weder einen Glasfaser- noch einen Kabelanschluss für schnelles Internet haben. Diese Adressen bezeichnet die Verwaltung als „graue Flecken“.

In Schenkenzell sind davon 116 Hausanschlüsse betroffen, davon 65 im Innen- und 56 im Außenbereich.

Kosten für den Ausbau

Der Gemeinderat einigte sich darauf die „grauen Flecken“ gemeinsam mit dem Landkreis Rottweil zu erschließen und schloss hierzu einen Vertrag mit dem Landkreis ab, so dass hierfür noch dieses Jahr Fördermittel beantragt werden können.

Außerdem beschloss der Gemeinderat die Kosten von zehn Prozent Eigenanteil im Innenbereich zu tragen. Einer aktuellen Schätzung zufolge fallen hierfür Kosten in Höhe von 42 000 Euro an.

Im Außenbereich hingegen trägt der Landkreis den Eigenanteil auf Solidaritätsbasis, so dass die Gemeinde Schenkenzell dadurch nicht direkt, sondern nur in Form der Kreisumlage, belastet wird. Im Außenbereich geht die Gemeinde Schenkenzell von einem Kostenanteil von 155 000 Euro aus, für die der Landkreis aufkommt.