Ab Montag wird die "schlechteste Straße des Landes" saniert. Foto: Fritsch

In Neuweiler herrscht Grund zur Freude. Denn die als schlechteste Straße Baden-Württembergs betitelte L 347 zwischen Neuweiler und Hofstett wird gerichtet. Ab Montag ist gesperrt, dann rollen die Bagger an und werkeln an der maroden Landstraße.

Neuweiler-Hofstett - Die schlechteste Straße Baden-Württembergs wird gerichtet. Ob die L 347 zwischen Neuweiler und dem Teilort Hofstett wirklich die derangierteste im gesamten Bundesland ist, lässt sich freilich nicht objektiv überprüfen. Subjektiv hatten aber die Bürger von Hofstett lange Zeit diesen Eindruck.

Und so stellte der Hofstetter Klaus Großmann im Oktober des vergangenen Jahres ein mächtiges Schild an den Ortsausgang von Hofstett. Darauf zu lesen: "Hier beginnt die schlechteste Straße des Landes Baden-Württemberg." Man wollte aufmerksam machen auf die Missstände, die zweifelsohne in der Straße vorhanden sind. Denn das löchrige Asphaltband ist übersät mit Schlaglöchern und Bodenwellen. Eine Holperpiste par excellence.

Maßnahme musste erst in den Haushaltsplan

Auch Bürgermeister Martin Buchwald gesellte sich im Oktober 2021 zum Vor-Ort-Termin und klagte sein Leid über das kaputte Stück Landstraße. "Nachdem das Teilstück zwischen Oberkollwangen und Neuweiler gemacht wurde, dachten wir, dass demnächst auch Hofstett dran ist", hatte Buchwald schon im Vorjahr gesagt. Das Problem: Da die L 347 eine Landstraße ist, muss das Regierungspräsidium die Maßnahme erst in den Haushaltsplan des Landes einstellen – kein Verwaltungsakt, der mal eben erledigt ist. Deshalb dauerte es nun eine ganze Weile.

Allerdings kam jetzt die frohe Kunde in Form einer Pressemeldung des Landkreises Calw angeflattert: "Die Landesstraße wird im Auftrag des Landes Baden-Württemberg von der Abteilung Straßenbau und Straßenverkehr des Landratsamtes Calw saniert." Außerdem teilt Pressesprecherin Janina Müssle mit: "Die Bauzeit wird voraussichtlich drei Wochen in Anspruch nehmen. Im Zuge der Erhaltungsmaßnahme wird zusätzlich zur freien Strecke auch die Ortsdurchfahrt Hofstett instandgesetzt." Eine überörtliche Umleitung wird eingerichtet und führt über Zwerenberg und Gaugenwald.

Gerade für Lastwagen recht eng

Die entsprechenden Schilder zur Sperrung sind schon aufgestellt, berichtet Großmann, der positiv überrascht ist: "Das ist jetzt schon relativ schnell gegangen." Vor gut einem Jahr hätte man damals das Schild an der Straße platziert, jetzt rollen alsbald schon die Bagger und Fräßmaschinen an. Großmann ist "gespannt, was gemacht wird", denn gerade für Lastwagen sei die Straße recht eng. Eine Verbreiterung ist aber wohl nicht vorgesehen, wohl wird aber die Asphaltdecke runderneuert. Der Hofstetter will sich auch versöhnlich zeigen und plant, auf das Schild eine Dankesbotschaft oder ähnliches aufzubringen – "da überlege ich mir noch was", kündigt er an.

Auch Neuweilers Bürgermeister Buchwald ist natürlich "erfreut, dass es losgeht", wie er sagt. Der Gemeinderat sei schon über die gute Nachricht informiert worden. Neben der Neuasphaltierung ist auch das Verlegen von Breitbandrohren vorgesehen, ergänzt der Rathauschef. Die schlechteste Straße Baden-Württembergs ist also bald Geschichte und weicht einem neuen makellosen Asphaltband.