„Die Paldauer“ überzeugen mit nicht nur mit ihren Liedern – auch die Bühnenshow kann sich sehen lassen. Foto: Schwind

540 Besucher erlebten in der Sulzer Stadthalle einen berauschenden Schlagerabend mit der österreichischen Band „die Paldauer“.

„Wir werden nie wie Partybands schreien ,Wo sind die Hände?’, sie dürfen klatschen und mitsingen, aber auch nur zuhören und genießen“, sagte Bandleader und Schlagzeuger Franz Griesbacher gleich zu Beginn.

Trotzdem: Die Zuschauer, die aus dem gesamten süddeutschen Raum und bisweilen auch aus der Schweiz angereist waren, wippten, klatschten oder sangen mit – niemand bleib auf seinem Stuhl ruhig sitzen, was bei dem unverwechselbaren Paldauer-Sound auch nicht verwunderlich war. Schon bald schwappte die erste La-Ola-Welle durch den Backsteinbau. Es reichte alleine schon das Ansingen der Paldauer-Lieder und schon ging das Publikum textsicher mit. Griesbacher zeigte sich begeistert, wie so eine große Menge in der Sulzer Stadthalle friedlich miteinander singt und feiert.

Romantik kommt nicht zu kurz

Obwohl Griesbacher die Musik und die Politik ganz klar trennen möchte, konnte er sich bei seiner Anmoderation einen kleinen Seitenhieb Richtung Politik dann doch nicht verkneifen: „Lieber ein stiller See als ein lauter Bach“. Viel Beifall erntete Griesbacher für seine Aussage zur aktuellen Weltpolitik: „Der ganze Erdball ist eine offene Psychiatrie, die Alten sitzen auf der Regierungsbank, die Jungen kleben auf der Straße“.

Wie bei kaum einer anderen Schlagerband nehmen die romantischen Lieder und Balladen bei den „Paldauern“ einen großen Teil ihres Schlagerrepertoires ein. Nur ein leises Mitsummen war zu vernehmen, als die Österreicher die Dr.-Schiwago-Melodie zum Besten gaben. Die Konzertbesucher schenkten ihren Partnern einen liebevollen Blick und sangen leise „Aber dich gibt’s nur einmal für mich“.

Seit fünf Jahrzehnten am Schlagerhimmel

In ihren Liedern besingen die „Paldauer“ den halben Erdball und kehren über Rhodos zu ihrem Hit „Düsseldorfer Girl“ zurück. Neben den gesanglichen Einlagen glänzten die Bandmitglieder immer wieder mit beeindruckenden Soli. „Ich wollte nie eine Band, in der einer vorne steht und singt. Ich möchte, dass sich jeder einbringt“, so der Bandleader.

Neben ihrer Musik sind die „Paldauer“ aber auch für ihre Bühnenshow bekannt. Den traditionell in Weiß gekleideten Musikern sieht man ihre Spielfreude an, die sie auch auf das Publikum übertragen. Seit nunmehr fünf Jahrzehnten behauptet sich das Sextett erfolgreich am Schlagerhimmel. „Ich werde in Interviews immer wieder gefragt, wie das geht“, verriet der Bandleader. „Man darf sich selber nicht so wichtig nehmen und ein Publikum haben, wie Sie es sind“. Nach drei Stunden verabschiedete sich die Band von den begeisterten Zuschauern nach mehreren Zugaben.