Zufrieden mit dem Geschäftsjahr 2017 ist der Vorstand der Sozialgemeinschaft Schiltach-Schenkenzell mit Evelyn Schinle (von links), Gerhard Daniels, Thomas Haas, Eberhard Roth, Carolin Jäger, Uli Eßlinger und Claudia Hettich. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Mitgliederversammlung: Durchweg positive Berichte / Pflegeheim ist zu 100 Prozent belegt

Die Sozialgemeinschaft Schiltach/Schenkenzell darf sich auf die Schultern klopfen. Das Pflegeheim ist voll belegt, alle Abteilungen erhielten bei einer Bewertung Bestnoten und in der Bilanz steht ein sechsstelliges Plus.

Schiltach. Durchweg positive Berichte gab es bei der Mitgliederversammlung im Schlossberg-Saal des Gottlob-Freithaler-Hauses (GFH) am Donnerstagabend.

Nach Auskunft von Geschäftsführerin Carolin Jäger sei das Pflegeheim im Geschäftsjahr 2017 zu 100 Prozent belegt gewesen, trotz zunehmend kürzerer Verweildauer. Die Pflegeintensität habe zugenommen. Während 2016 rund 36 Prozent der Bewohner im höchsten Pflegegrad betreut worden seien, sei der Anteil in 2017 auf rund 57 Prozent gestiegen. Aufgrund der von drei in fünf Pflegegrade geänderten Einteilung sei ein richtiger Vergleich jedoch erst mit dem laufenden Geschäftsjahr möglich.

Bei den Verhandlungen für Pflegesätze im GFH im Mai dieses Jahres habe man mit einer Steigerung von 5,57 Prozent ein gutes Ergebnis erzielt. Verbesserungen seien auch beim Personal erreicht worden. Die Sozialgemeinschaft habe nun die höchsten Personalschlüssel, die man in Baden-Württemberg erhalten könne.

Erstaunlich gut verhandelt worden sei auch in der Tagespflege und der Sozialstation. Es sei beeindruckend, wie gut die Sozialgemeinschaft mit straffer Steuerung funktioniere. Die Einrichtung bedeute "eine Perle für Schiltach und Schenkenzell" und genieße über die Gemarkungsgrenzen hinaus einen sehr guten Ruf, hob die Geschäftsführerin hervor.

Gottlob-Freithaler-Haus

GFH-Heimleiter Uli Eßlinger berichtete von voller Auslastung auch in der Tagespflege und den Wohnungen. Die Verweildauer betrage im Schnitt zwei Jahre, das Durchschnittsalter liege bei 83 Jahren. Stark zugenommen habe das Essen auf Räder. Seien in 2017 von Januar bis Oktober 8400 Menüs ausgefahren worden, seien es im gleichen Zeitraum dieses Jahres bereits 9600 Essen gewesen. Mittlerweile verfüge das Haus über Hotelcharakter, wodurch die Belastung der Mitarbeiter steige. Stolz sei er auf die 48 ehrenamtlich Tätigen, hob Eßlinger hervor.

Sozialstation

Sozialstationsleiterin Claudia Hettich beklagte, dass übers Jahr hinweg viele langwierige Krankheitsausfälle von dem verbleibenden Personal aufgefangen werden musste. Seit 2009 werde ein niederschwelliges Betreuungsangebot mit der Nachbarschaftshilfe angeboten. Dieser Bedarf steige kontinuierlich, weshalb noch mehr Ehrenamtliche gebraucht würden. Im August sei eine Prüfung durch den medizinischen Dienst erfolgt, bei der man mit der Note 1,0 abgeschnitten habe, freute sich Hettich.

Treffpunkt

Nach Auskunft von Ulrike Stein vergehe im Treffpunkt kaum ein Tag, an dem es keine Belegung gebe. Durch einfache Strukturen werde der Verwaltungsaufwand gering gehalten. Die 27 ehrenamtlichen Helfer seien ihr eine große Stütze und würden für ein schönes Ambiente in den Räumen sorgen.

Neben vielen Veranstaltungen und Projekten werde seit zehn Jahren auch Kleinkunst angeboten. Damit Letzteres für Besucher bezahlbar bleibe, müsse die Stadt finanziell zuschießen. Viel Arbeit verursacht habe das Fest der Kulturen, das erst wieder in 2021 stattfinde. Am Samstag, 8. Dezember, werde mit Magie und Comedy in die neue Kleinkunst-Saison gestartet, blickte Stein voraus.

Bilanzen

Die Bilanz in Zahlen stellte Gerhard Daniels vor. Demzufolge waren die Personalausgaben in Höhe von rund 3,6 Millionen Euro der größte Kostenfaktor. Für Instandhaltung wurden insgesamt 145 000 Euro, für Investitionen 188 000 Euro ausgegeben. Dazu zählten der Einbau eines neuen Blockheizkraftwerks und neue Fahrzeuge für jeweils 57000 Euro. Die Schulden wurden um 128 000 Euro auf 1,3 Millionen Euro getilgt. Unterm Strich stand damit ein Überschuss von insgesamt 112 000 Euro, der auf das kommende Jahr vorgetragen wird.

Vorsitzender und Bürgermeister Thomas Haas sowie sein Vorgänger Peter Rottenburger resümierten zufrieden, dass man bei insgesamt 100 ehrenamtlich für die Einrichtung tätigen Personen nicht von einem nachlassenden Engagement sprechen könne. Die Sozialgemeinschaft biete für ältere Menschen ein umfangreiches Versorgungs- und Betreuungsangebot und habe überall hohe Bewertungen erhalten. Darauf dürfe man stolz sein.