Obst- und Gartenfachwart Hans-Peter Walter informiert über den richtigen Schnitt für Obstbäume. Foto: OGV Foto: Schwarzwälder Bote

Natur: Lebensalter von Obstbäumen lässt sich deutlich steigern

Schiltach. Dem Wetter zum Trotz haben einige Obstbaumbesitzer auf der städtischen Streuobstwiese auf dem Gründlebühl an einem Obstbaumschneidekurs des Obst- und Gartenbauvereins teilgenommen.

Einen guten Start für Jungbäume und neue Energie für alte Obstbäume – wie das geht und was beim Baumschneiden noch beachtet werden muss, lernten die Teilnehmer laut Mitteilung unter fachkundiger Führung von Obst- und Gartenfachwart Hans-Peter Walter. Gestartet wurde mit dem ersten Schnitt, dem Pflanzschnitt. Er sei entscheidend für die Entwicklung eines Baums.

Seit einigen Jahren erfährt die Pflege alter Obsthochstämme neue Bedeutung. Aus ökologischen und landschaftsprägenden Gründen sollen die alten Obstwiesen möglichst lange erhalten bleiben. Die Erhaltung des Baums wird zum Pflegeziel. Seien Obstbäume längere Zeit nicht mehr geschnitten worden, neigten sie zur vorzeitigen "Vergreisung" des Holzes und zu einer ungenügenden Neutriebbildung. Die Früchte würden immer kleiner und befänden sich nur noch in den oberen Bereichen der Baumkrone. Durch einen Verjüngungsschnitt könne die Neutriebbildung wieder angeregt werden. Dafür werden laut Mitteilung das alte, herabhängende Fruchtholz und gezielt einzelne, teils auch größere Äste im oberen Kronenbereich entfernt. Auch einzelne Leitäste oder die Stammverlängerung könnten zurückgesetzt werden, insbesondere wenn die Statik unausgewogen sei oder Astbruch drohe.

Größere Eingriffe können, so der Experte, auf mehrere Jahre verteilt werden, um eine zu starke Reaktion des Baums zu vermeiden. Das Lebensalter der Obstbäume könne durch einen regelmäßigen Verjüngungsschnitt deutlich gesteigert werden.