Viele Vereine hatten sich zur Aktion angemeldet und dann gemeinsam das ihnen zugeteilte Gebiet abgesucht und alles Weggeworfene aufgelesen. Foto: Fritsche

Mehr als 300 Freiwillige beteiligten sich am Frühjahrsputz in Schiltach und Lehengericht.

Schiltach - Gelb- (und Orange-)Westen bestimmten am Samstagvormittag das Ortsbild, von Vorderlehengericht über die Fachwerkstadt bis Hinterlehengericht. Überall sammelten kleine Gruppen weggeworfene Gegenstände.

295 Frauen und Männer hatten sich zum Mitmachen angemeldet. Zählt man die Bürger, die noch unangemeldet spontan mitmachten, und die vielen Kinder, die mit ihren Eltern oder Großeltern da waren, war die Zahl noch höher.

Gegenstände jeder Größe sammelten die Freiwilligen ein und transportierten es mit kleinen Pritschenwagen oder Personenwagen mit Anhängern zu den Sammelpunkten.

Beim Feuerwehrhaus in der Hauptstraße, bei der Gemeindehalle Lehengericht und am Parkplatz "Vor Hunsel" in Hinterlehengericht stand je ein großer Container bereit.

"Mehr als 30 Kubikmeter weggeworfene Gegenstände jeder Größe sind gesammelt worden", zog Thomas Kipp, einer der Initiatoren, am Schluss der Aktion Bilanz. Von Flaschen über Matratzen, Satellitenschüssel, komplette Fenster oder Bürostühle bis Wellblechabdeckungen und Fahrräder reichte die Ausbeute. Kopfschütteln bei allen darüber, wie manche ihren Müll wild in Stadtgebiet und Wald entsorgen. "Hoffentlich haben die Lastwagenfahrer die nicht geleert", erklärte zum Beispiel Vorsitzender Benjamin Kübel, der mit seinen Schrofenhexen den Parkplatz an der Bundesstraße zwischen Vorderlehengericht und Grieshaber-Werk säuberte. Viele leere Flaschen für alkoholische Getränke hatten sie dort aufgesammelt.

Die Idee zur Aktion hatten Marion Faißt-Girod, Annette Wolber und Thomas Kipp. Sie bildeten den Arbeitskreis "Sauberes Schiltach", der die Aktion perfekt vorbereitete. Bei der Stadtverwaltung und Bürgermeister Thomas Haas seien sie sofort "auf offene Ohren dafür gestoßen": Die Stadt übernahm die Schirmherrschaft sowie die Kosten für die Versicherung aller Freiwilligen und sorgte für ein kräftiges Vesper beim Feuerwehrhaus zum Abschluss.

"Wir hatten mit 50 bis 60 Leuten gerechnet", sagt Annette Wolber. Tag für Tag hätten sich mehr Freiwillige angemeldet. Darunter nicht nur alle Vereine, der B.U.N.D. und der Kindergarten Zachäus, sondern auch die Gemeinderatsfraktionen. Sogar der Angel- und der Fliegenfischerverein Wolfach machten mit und suchten Bundestraßenbankett und Kinzigufer bei Vorderlehengericht ab. Weil sich so viele beteiligten, konnte das Organisationsteam auch die Waldwege mit einbeziehen.

Ab zwölf Uhr trafen sich alle "Flur- und Bachputzer" am Feuerwehrhaus, wo auch ein kleines DRK-Team für alle Fälle bereit stand, und ließen sich das Vesper schmecken.

In Vertretung von Bürgermeister Thomas Haas griff sich Michael Buzzi, der sich über das "mittlere Volksfest" freute, ein Megafon der Feuerwehr und dankte allen Freiwilligen, dem Bauhof und dem Organisationsteam, das alles hervorragend vorbereitet habe. "Wenn man die mehr als 300 Leute hier und ihr ehrenamtliches Engagement sieht, braucht man sich keine Sorgen zu machen über die Zukunft unserer schönen Stadt Schiltach", erklärte Buzzi. Und Thomas Kipp dankte Bürgermeister Haas, der Verwaltung und der Freiwilligen Feuerwehr für die Unterstützung der der Aktion. "Es ist auch toll, dass so viel Kinder dabei waren, so bekommen sie ein Gefühl für unsere schöne Stadt", schloss Kipp unter großen Beifall.