Felix Führ von der Bundeszentrale für politische Bildung erklärt das Wahlverfahren mit einer Power-Point-Präsentation. Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Kandidaten stellten sich und ihr Programm in Kurzfassung vor / Wahlverfahren erläutert

Jugendliche trafen sich zum politischen Austausch mit Bewerbern für die Gemeinde- und Ortschaftsratswahl im Jugendtreff.

Schiltach. Freitagabend einmal ganz anders im Jugendtreff in der Schramberger Straße: Nicht nur 13 Jugendliche, sondern auch 14 Erwachsene füllten den großen Raum im Erdgeschoss. Und nicht Chillen, Kicker, Billard, Dart oder Playstation standen auf dem Programm, sondern der Austausch mit den Bewerbern für die Gemeinde- und Ortschaftsratswahl. Um mehr über die Kommunalpolitik in Schiltach und Lehengericht zu erfahren und wie man als Erstwähler bei der Kommunalwahl den komplizierten Stimmzettel korrekt ausfüllt. Zu "Politik und Pizza" hatte das Schiltacher Jugendbüro deshalb Jugendliche zwischen 15 und 20 Jahren in den Jugendtreff eingeladen. Auch um sich über Themen auszutauschen, die für Jugendliche und junge Erwachsene in Schiltach wichtig sind.

Gabi Herrmann-Biegert, Ulrike Stein und Mathias John, das Jugendbüroteam, hatten sich für den Abend Unterstützung geholt: Clara Berger und Felix Führ moderierten das Treffen im Auftrag der Landeszentrale für politische Bildung. Diese hatte zusammen mit dem Landesjugendrings die Erstwählerkampagne "Wählen ab 16" auf den Weg gebracht. "Ab 16 darfst Du deine Hasi heiraten und am 26. Mai bei der Kommunal abstimmen", heißt einer der Werbeslogans. Über 530 000 Jugendliche ab 16 Jahren sind am 26. Mai in Baden-Württemberg zum ersten Mal bei den Kommunalwahlen wahlberechtigt.

Ein Ratespiel machte den Anfang im Jugendtreff, vier Rateteams wurden gebildet. Was die Aufgaben einer Kommune sind, ergab sich im spielerischen Wettbewerb: Schulen, Wohnen, Schwimmbäder, Museen, Industriegebiete usw. Danach gab es einen Schnellkurs über die kommunale Organisation und Selbstverwaltung durch den Gemeinderat, gefolgt von Details über das Wahlprozedere und den komplizierten Stimmzettel (Tipp: Am besten zu Hause in Ruhe ausfüllen).

Es folgte die Vorstellungs runde der Gemeinderatskandidaten, jeder hatte tatsächlich nur einige Dutzend Sekunden Zeit, damit sich der Abend nicht in die Länge zog: Mehr Austausch mit der Jungend, Potenzial von Schiltach ausschöpfen, Nachhaltigkeit der Stadtentwicklung, Kultur fördern, Land- und Forstwirtschaft entwickeln, auf die Finanzen aufpassen, Lehengerichter Ortsteile einbeziehen – der Strauß der Motive und Ziele war umfangreich. Auch Bürgermeister Thomas Haas hörte als Beobachter aufmerksam zu.

Nachdem nun klar war, wer wofür steht und kandidiert, teilten die Moderatoren Jugendliche und Kandidaten gemischt in Gruppen zum intensiven Austausch ein. Nach jeweils zehn Minuten sollten die Jugendlichen einen Stehtische weiter ziehen. Die Pizza und Getränke gab es dann tatsächlich auch.