Schiltachs Hegeringleiter Frank Groß, Tierärztin Lena Fußbahn und Kreisjägermeister Otmar Riedmüller. Foto: Ziechaus Foto: Schwarzwälder Bote

Hegering: Schonzeit auf Schwarzwild aufgehoben / Bisher keine kranken Tiere

Bei der Jahresversammlung des Hegerings oberes Kinzigtal im Schützenhaus Schiltach gab es eine Ankündigung zur verstärkten Bejagung von Schwarzwild wegen der afrikanischen Schweinepest (ASP).

Schiltach (czh). Der Hegering verwalte auf insgesamt 7500 Hektar 31 Reviere, davon sieben Gemeinschafts- und 24 Eigenjagden von 55 Mitgliedern, zählte Leiter Frank Groß auf. Beteiligt habe man sich an der LEV-Veranstaltung im Rohrbach mit Minister Peter Hauk mit Stellungnahmen zu den Themen Wolf und Schwarzwild. Eine "brechendvolle Kirche" gab es bei der Hubertusmesse in Schramberg mit den Kaibachbläsern.

Die ASP habe sich bis nach Polen und in die Tschechei ausgebreitet und die Jäger arbeiteten eng zusammen mit dem Landratsamt, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Deshalb sei die Schonzeit auf Schwarzwild aufgehoben, nur der Mutterschutz bleibe bestehen. Durch eine starke Bejagung sollte der Schwarzwildbestand um 70 Prozent reduziert werden.

Amtstierärztin Lena Fußbahn berichtete über die Maßnahmen vom Landratsamt Rottweil. Die Seuche werde durch einen Virus unter Wild- und Hausschweinen übertragen, sei aber für Menschen ungefährlich. Seit 2007 sei ASP durch Schiffsverkehr aus Georgien und auf Hauptverkehrsachsen über Osteuropa bis Polen verschleppt worden.

Das Virus habe eine Überlebenszeit von 205 Tagen und könne durch rohe Wurst oder Fleisch auf Schweine übertragen werden. Sie sterben sehr schnell nach hohem Fieber und mit inneren Blutungen.

Es gebe keine medizinische Behandlung der Krankheit und man versuche das Einschleppen nach Deutschland zu verhindern. Mit einem Monitoring von Fall- und Unfallwild versuche man, einen Seucheneintrag frühzeitig zu erkennen. Dazu gebe es im Kreis sechs Verwahrstellen für Aufbruch und Knochen von Schwarzwild in den Bauhöfen von Rottweil, Sulgen, Schenkenzell, Oberndorf, Dornhan und an der Kläranlage Bergfelden. Aufbruch darf nicht im Wald verbleiben und Geräte seien gründlich zu reinigen und zu desinfizieren, wie auch Kleidung und Schuhe. Jeder Kontakt mit Hausschweinen muss vermieden werden. Die bisherigen Funde von verendeten Frischlingen seien negativ gewesen.

Sollte die Seuche hier auftreten, greife die Schweinepest-Verordnung mit Sperrbezirken und Handelsverboten.