Die Rampe könnte vom Vorland aus gesehen im Bereich rechts neben der Treppe beginnen und auf eine Wendeplattform am unteren Ende der bestehenden Treppe führen. Von dort ginge die Rampe nach den vorgestellten Planungen bis auf die Höhe des linken Sitzsteins weiter, die Sitzstein-Reihe müsste weichen. Foto: Sum Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Für den Zugang aufs Vorland will der Gemeinderat noch mal alte Pläne begutachten

Beim Abgang aufs Schiltacher Vorland geht der Gemeinderat noch mal einen Schritt zurück. Frühere Überlegungen, die auch die Bushaltestelle einbeziehen, sollen aus der Schublade geholt und neu bewertet werden.

Schiltach. Bürgermeister Thomas Haas wies zunächst darauf hin, dass jegliche Planung mit dem Landratsamt abgeklärt werden müsse. Daher müsse der Gemeinderat zunächst entscheiden, in welche Richtung es gehen soll.

Alfred Winski vom Büro für Landschaftsplanung und angewandte Ökologie aus Teningen stellte die Pläne für eine Rampe vor, die das "Vorland für Leute, die nicht so gut zu Fuß sind, besser zugänglich machen" soll. Für Rollatoren, Rollstühle und Kinderwagen ist der bestehende Abgang zu steil.

Die neue Rampe, so Winski, könnte vom Gehweg aus gesehen mit einem Gefälle von 13 Prozent nach rechts Richtung der bestehenden Treppe führen. Unterhalb dieser soll ein Wendeplatz gebaut werden, von dem aus es mit einem Gefälle von sieben Prozent nach links runter auf die Ebene geht. Dafür müsste die dortige Sitzstein-Reihe weichen. Da die Rampe so gestaltet werden soll, dass auch sie als Sitzgelegenheit dienen kann, "nimmt man sich nichts, wenn die unteren Steine wegkommen", so Winski. Eine barrierefreie Lösung, für die maximal eine Steigung von vier Prozent erlaubt ist, sei nicht zu erreichen.

Auf der Ebene ginge kein weiterer Platz verloren, sagte der Planer auf Nachfrage von Uli Eßlinger hinsichtlich der Festivitäten auf dem Vorland. Überlegungen von Michael Buzzi, die Rampe bereits in Höhe der Aussichtskanzel bei der Stadtbrücke beginnen zu lassen, wies die Verwaltung zurück: "Das geht nicht wegen des Hochwassers." Axel Rombach sah in der Planung eine "deutliche Verbesserung" ohne allzu großen Eingriff in die bestehende Situation. "Barrierefreiheit kriegen wir dort nie hin", meinte er. Michael Pflüger bezeichnete die Idee ebenfalls als "gelungenen Vorschlag".

Eine Wendung bekam die Diskussion mit dem Einwand von Hans-Jörg Heinrich, der vorschlug, das ganze Ensemble inklusive Mauer und Buswartehäuschen in die Planungen aufzunehmen, "statt auf die Schnelle etwas zu machen, womit wir alle nicht so ganz glücklich sind – zumindest ich nicht". Überlegungen dazu hatte es bereits 2015 im Zuge der Hochwasserschutzmaßnahmen gegeben.

Inge Wolber-Berthold wollte den barrierearmen Zugang nicht verschieben. Das Umplanen rund um die Bushaltestelle würde sie "hinten anstellen". Auch Rombach plädierte dafür, die vorgestellte Planung weiterzuverfolgen. Für den Bereich ums Wartehäuschen müsse man sich zwar Gedanken machen, aber er bezweifle, dass die Mauer darin einbezogen werde. "Es wäre schön, wenn es relativ bald einen Zugang aufs Vorland gibt", meinte Rombach.

Petra Faißt, Ulrich Kohler und Ulrich Gebele reagierten ebenfalls skeptisch. Sie fürchteten, sich für das Areal etwas zu verbauen, wenn es für den Abgang verwendet werde. "Ich weiß nicht, ob ich die Fläche dafür hergeben will", sagte etwa Gebele.

Michael Buzzi befand Heinrichs Vorschlag als "bedenkenswert", auch Michael Pflüger stimmte zu. Haas erklärte, dass die Ausführung – auch bei einer Entscheidung zugunsten von Winskis Planung – dieses Jahr aus zeitlichen Gründen nicht mehr erfolgen könnte. Das war für einige Räte das Argument, die alten Planungen aus der Schublade zu holen und zumindest zu schauen, ob ein barriereärmerer Zugang damit möglich werde.

Bei drei Gegenstimmen und einer Enthaltung entschied sich das Gremium letztlich für diese Variante. Innerhalb der kommenden drei Monate soll dann endgültig eine Entscheidung fallen – damit, je nach Beschluss, der Zugang für Sommer 2020 kommen kann.