Volker Kauder legt bei seinem Besuch in der Praxis bei Zahnarzt Dietmar Jäckels Wert auf die medizinische Versorgung. Fotos: CDU Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Volker Kauder ist bei seiner Sommertour auch in Schenkenzell und Schiltach unterwegs

Im Rahmen seiner Sommertour hat CDU-Bundestagsabgeordneter Volker Kauder auch in Schiltach und Schenkenzell vorbeigeschaut. Hauptaugenmerk legte er bei seinem Besuch auf die medizinische Versorgung im ländlichen Raum.

Schiltach/Schenkenzell. Wie stellt man sich auf Veränderungen, auf neue Herausforderungen ein? Dieser Frage ging Kauder in Schenkenzell nach. Wenn zum Beispiel in Schenkenzell das Haus des Gastes nicht mehr benötigt wird, dafür aber Räumlichkeiten für die medizinische Versorgung gesucht werden? Was in der 1800-Einwohner-Gemeinde entwickelt und wie die sinnvolle Neu-Nutzung umgesetzt wurde, das entspricht sehr dem, was Kauder darunter versteht, wenn er sich bei der Sommertour auf die Suche danach machte, "ob wir gerüstet sind für die Zukunft".

Unter der Leitung der CDU-Ortsverbandsvorsitzenden von Schiltach-Schenkenzell, Brigitte Sum, besichtigte er die neu hergerichteten Räumlichkeiten, begann allerdings in der Apotheke, die schon immer dort gewesen war. Im Gespräch mit Beteiligten aus allen gesundheitlichen Bereichen entwickelte sich sogleich eine lebhafte Debatte. Sie zeigte über die aktuelle Situation in Schenkenzell hinaus, wie sehr den Menschen die ärztliche Versorgung gerade im ländlichen Raum am Herzen liegt.

Allgemein wurde die Aussage von Kauder anerkannt, dass sich bei der Notfalldienstregelung Entscheidendes zum Guten gewendet hätten. In der Arztpraxis von Heike Rombach, im zahnärztlichen Reich von Alexander Reeb und auch in der vor zwei Jahren eröffneten Hebammenpraxis von Anita Frank wurde der Bundestagsabgeordnete auch mit Fragen zur Situation im ländlichen Raum konfrontiert. Am intensivsten vielleicht bei den Hebammen: Dort sind die Herausforderungen durch die Strukturen – frei praktizierend oder angestellt zum Beispiel – ganz besonders.

Seine zweite Station im Kinzigtal führte Kauder ins medizinische Dienstleitungszentrum in Schiltach. Im angeregten Streitgespräch mit Zahnarzt Dietmar Jäckle wies Kauder darauf hin, dass der ländliche Raum vergleichbare Bedingungen und Chancen gegenüber den Ballungszentren haben müsse.

Es sei ihm bei den Koalitionsverhandlungen gelungen, dass erstmals überhaupt diese Zielsetzung in einen Koalitionsvertrag hineingeschrieben worden sei. "Wir werden nicht alles in der gleichen Dichte haben können wie die Metropolen, aber ich will, dass wir bei uns alles zur Verfügung haben wie die Metropolen." Auch Krankenhäuser? Er habe sich nicht immer nur beliebt gemacht, wenn er darauf hingewiesen habe, wie die Menschen mit den Füßen abstimmen, wenn sie heraussuchen können, wo sie eine geplante Operation vornehmen lassen wollen, sagte der CDU-Politiker.

"Höchstens Mittelfeld"

Darum gelte wie in allen Bereichen: Es gehe "um die Qualität des Angebots". Und auch darum, dass der Staat das leistet, was seine Aufgabe sei: "Wir haben beim Ausbau des schnellen Internets viel zu viel Zeit verschlafen. Wir sind da höchstens im Mittelfeld."

Dass der Christdemokrat mit seiner Sommertour jedes Jahr zwei Wochen lang im Wahlkreis unterwegs ist und dabei auch nach Schiltach kommt, würdigte für die Stadt Schiltach deren stellvertretender Bürgermeister Michael Buzzi. Jäckle sprach sich im Gespräch mit Kauder für den Abbau der Bürokratie aus, deren Anwachsen er der Politik zuschreibt. Nicht weil er nicht wolle, macht Volker Kauder dem Mediziner keine Hoffnung, sondern mit seinem Hinweis, dass die Bürokratie mehr den Versicherungen geschuldet seien und auch häufig der Mentalität der Bürger, die oft nicht bereit seien, einen Sachverhalt auch einmal hinzunehmen, rückte Kauder laut Mitteilung manche Verantwortung dorthin, wo sie hingehört.

Den traditionellen Abschluss seiner Sommertour feierte Kauder mit einem Dämmerschoppen im Gasthaus Pflug in Vorderlehengericht.