Wie auch alte Obsthochstämme wieder zum Leben erweckt werden können, erfuhren die Teilnehmer eines Schneidekurses mit Hans-Peter Walter. Foto: OGV Foto: Schwarzwälder Bote

Vereine: Mit einem Schnittkurs die Gartensaison eröffnet

Schiltach. Mit einem Schnittkurs hat der Obst- und Gartenbauverein Schiltach die Gartensaison 2018 eröffnet.

Die Teilnehmer erfuhren von Kursleiter Hans-Peter Walter wie mit einem richtigen Schnitt ein alter ungepflegter Obsthochstamm eine Verjüngung erhält, dadurch vitaler und auch stabiler wird.

Seit einigen Jahren erfährt die Pflege alter Obsthochstämme eine neue Bedeutung. Aus ökologischen und landschaftsprägenden Gründen sollen die alten Obstwiesen mit ihren Baumveteranen möglichst lange erhalten bleiben. Die Erhaltung des Baumes an sich wird zum Pflegeziel. Sind Obstbäume längere Zeit nicht mehr geschnitten worden, neigen sie oft zur vorzeitigen "Vergreisung" des Holzes und zu einer ungenügenden Neutriebbildung. Die Früchte werden immer kleiner und befinden sich nur noch in den oberen Bereichen der Baumkrone.

Durch einen kräftigen Verjüngungsschnitt kann die Neutriebbildung wieder angeregt werden. Ziel ist die Wiederherstellung einer auch in den unteren Bereichen gut belichteten und durchlüfteten Baumkrone. Dafür wird zum einen das alte, herabhängende Fruchtholz entfernt und gezielt einzelne, öfters auch größere Äste im oberen Kronenbereich entfernt. Auch einzelne Leitäste selbst oder die Stammverlängerung können im Sinne einer ausgewogenen Kronenentwicklung zurückgesetzt werden, besonders wenn die Statik unausgewogen ist oder Astbruch droht. Größere Eingriffe können auf mehrere Jahre verteilt werden, um eine zu starke Reaktion des Baumes zu vermeiden.

Das Lebensalter der Obstbäume kann durch einen regelmäßigen Verjüngungsschnitt deutlich gesteigert werden. In lockerer Runde beantwortete Kursleiter Hans-Peter Walter bereitwillig die vielen Fragen der Teilnehmer.