Etliche Zuschauer beobachten die Arbeit der Feuerwehrabteilungen Schenkenzell und Kaltbrunn. Fotos: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Feuerwehr: Wehrkräfte und Rotes Kreuz proben auf dem Rinkenbachhof den Ernstfall

Vor ungewöhnlichen Herausforderungen sind die Feuerwehrkameraden bei ihrer Jahreshauptübung auf dem Rinkenbachhof gestanden. Die Übung hatte teilweise den Charakter eines echten Einsatzes.

Schenkenzell. Angenommen wurde, dass im Heizraum des Wohngebäudes fünf Jugendliche beim Feuermachen leichtsinnig hantierten und eine Verpuffung entstand. Da sich schnell beißender Qualm ins Treppenhaus ausbreitete und den Weg ins Freie versperrte, flüchteten die Jugendlichen in die Ferienwohnungen im ersten und zweiten Obergeschoss. Dabei erlitten sie Rauchgasvergiftungen und verletzten sich teilweise erheblich.

Mit der Einsatzleitung der Übung wurde Werner Schmider beauftragt. Es war sein letzter aktiver Einsatz, bevor er zum Jahresende als Ehrenkommandant in die Alterswehr verabschiedet wird. Menschenrettung hatte oberste Priorität, weshalb mehrere Atemschutztrupps im Gebäude nach den Vermissten suchten.

Zwei Leichtverletzte konnten rasch über den hinteren Ausgang gerettet werden, zwei weitere über Anstellleitern von den Balkonen. Die Rettung der fünften Person, die sich auf der Flucht ins zweite Obergeschoss ein Bein gebrochen hatte, stellte sich äußerst schwierig dar. Der Jugendliche musste zunächst von einem Helfer des Roten Kreuzes erstversorgt werden, ehe die schwierige und aufwendige Rettung mit der Korbtrage und Sicherungsseilen über die Anstellleiter abwärts beginnen konnte. Für diese gelungene Aktion, die es so bei einer Übung noch nicht zu sehen gab, spendeten die zahlreichen Besucher kräftig Applaus.

Die geretteten Personen wurden dem Roten Kreuz zur weiteren Versorgung übergeben, das eine Verletztenstation in sicherer Entfernung zum Übungsobjekt aufgebaut hatte.

Wasser für die Löschtrupps zur Brandbekämpfung stand den Wehrkräften aus Feuerwehrfahrzeugen, einem Hydrant und der ebenfalls nahe gelegenen Anzapfstelle eines 30 Meter entfernten Löschteichs genügend zur Verfügung.

Bei der Abschlussbesprechung lobte Kommandant Konrad Fischer die Art und Weise, wie die Übung abgelaufen war. Insbesondere die Rettung einer schwer verletzten Person mittels Korbtrage gefiel ihm. Im Ernstfall hätte die Drehleiter angefordert werden müssen, erläuterte Fischer, der sich beim DRK-Ortsverein Schiltach/Schenkenzell für die Teilnahme an dieser Übung bedankte. Dieses Zusammenspiel erleichtere die Arbeit der Feuerwehr und man lerne sich besser kennen. Auch dankte der Kommandant der Familie Sum für die Bereitstellung des Gebäudes und des Geländes für die Jahresübung.

An dieser hatten die Abteilungen Schenkenzell und Kaltbrunn mit rund 50 Einsatzkräften, drei Fahrzeugen und einem Schlauchwagen teilgenommen. Das Rote Kreuz war mit acht Helfern im Einsatz, die bei der Abschlussbesprechung die Verletzungen und die dafür notwendige Behandlung schilderten.