Feuerwehr: Hauptübung in Schenkenzell verläuft reibungslos / DRK kümmert sich um die "Verletzten"

Die Firma STW (Schwarzwälder Textil-Werke) dürfte erleichtert sein, im Notfall auf schlagkräftige Feuerwehr und Rotes Kreuz zählen zu können.

Schenkenzell. Bei der Jahreshauptübung am Firmenbürogebäude in der Aue am Samstag funktionierten Menschenrettung, Erstversorgung von Verletzten und Brandbekämpfung in dieser Reihenfolge wie am Schnürchen.

Dieses Fazit zogen Schenkenzells Abteilungskommandant Jochen Sum und Bürgermeister Bernd Heinzelmann bei Schlussbesprechung. Als Szenario wurde ein Brandausbruch in der Teeküche im ersten Obergeschoss angenommen, ausgelöst durch einen technischen Defekt.

Im gesamten Bürokomplex gab es starke Rauchentwicklung, die sich rasch im Erdgeschoss und in den Obergeschossen ausbreitete. Trotz Löschversuchen von Mitarbeitern herrschte weiterhin Schwelbrand. Mehrere Personen suchten Zuflucht in Büroräumen und machten am Fenster auf ihre Notsituation akustisch aufmerksam.

Drehleiter aus Schramberg zur Hilfe angefordert

Nach der Alarmierung rückte die Feuerwehr Schenkenzell mit ihren Abteilungen Schenkenzell und Kaltbrunn mit vier Fahrzeugen und knapp 40 Einsatzkräften an. Wenig später kam die nachgeforderte Drehleiter aus Schramberg sowie die Rotkreuz-Ortsgruppe Schiltach/Schenkenzell hinzu. Es wurden Einsatzabschnitte gebildet, Atemschutztrupps rüsteten sich zur Suche von sieben vermissten Personen im Gebäude.

Mit Ansteckleitern wurden Personen aus dem ersten und zweiten Obergeschoss gerettet und den Rot-Kreuz-Helfern zur Erstversorgung übergeben. Gleichzeitig wurden zwei "Verletzte" mit der Drehleiter in Sicherheit gebracht.

Weitere Vermisste konnten von den Atemschutztrupps mit der Trage ins Freie transportiert werden. Wasser für die anschließende Brandbekämpfung mit mehreren aufgebauten Löschangriffen war zur Genüge aus den Feuerwehrfahrzeugen und dem ortsnahen Triebwerkskanal vorhanden.

Wie Abteilungskommandant Jochen Sum verriet, sei mit der Hauptübung das Ziel verfolgt worden, welche Möglichkeiten die Feuerwehr bei der Menschenrettung mit Leitern habe. Ab dem zweiten Obergeschoss bleibe bei so einem Gebäude nur noch die Drehleiter, sagte Sum, der sich mit dem Verlauf sehr zufrieden zeigte.

DRK-Bereitschaftsleiterin Alexandra Storz erläuterte, wie die angenommenen Verletzungen von Rauchgasvergiftung, Kopfplatzwunde, offener Schienbeinbruch und Bewusstlosigkeit behandelt wurden. Kommandant Konrad Fischer freute sich über den zahlreichen Besuch der Jahresübung und dankte der Familie Kautzmann für das zur Verfügung gestellte Übungsgebäude.

Bürgermeister Bernd Heinzelmann sagte, für die Firma STW sei es wichtig zu wissen, dass Feuerwehr und Rotes Kreuz fit seien und gut zusammenarbeiteten. Er könne nur hoffen, dass der Ernstfall nie eintrete, sagte Heinzelmann.