Das Sandsteinkreuz steht zwischen Schloßbrücke und Freibadparkplatz. Foto: Schoch

Steinmetz repariert schmuckes Sandsteinkreuz. Von Verursacher fehlt weiter jede Spur.

Schenkenzell - Ein nicht übersehbares Wegekreuz wird angefahren, beschädigt und der Verursacher ergreift die Flucht. So geschah es im Juli vergangenen Jahres. Der Verursacher war von der Polizei nicht zu ermitteln. Das schmucke Sandsteinkreuz mit einer Höhe von 2,20 Metern lag am Boden.

Seit einer Woche steht das von einem Steinmetz restaurierte Wegekreuz wieder zwischen Schloßbrücke und Freibadparkplatz, umgeben von zwei Lebensbäumen. Das Wegkreuz aus Sandstein weist neogotische Stilmerkmale auf und wurde vermutlich im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts geschaffen. Auf dem Inschriftensockel "Das Blut Jesu Christi macht uns rein von aller Sünde" erhebt sich der Kreuzesstamm mit einer gusseisernen Christusfigur.

Seit dem 17. und 18. Jahrhundert wurden vielfach solche, das Bild der Landschaft prägende, Wege- und Flurkreuze errichtet. Sie sind als Ausdruck der tief verwurzelten Religiosität der ländlichen Bevölkerung anzusehen. Wer und aus welchem Grund dieses Kreuz nun aufgestellte, ist heute nicht mehr nachvollziehbar.

Schon einmal beschädigt wurde es 1932. Damals war es Helene Armbruster von der Weinhandlung Alter Ochsen, die die Instandsetzungskosten übernahm. Wohl, weil auf ihrem Grundstück das Kreuz stand. Auch der Standort des Wegekreuzes wechselte. Ursprünglich stand es unmittelbar an der alten Schloßbrücke, welche 1873 mit dem Ausbau der Kinzigtalstraße gebaut wurde. Mit dem Brückenneubau anlässlich des Ausbaues der B 294 1988/1989 war eine geringfügige Versetzung erforderlich.

Die durch die neuerliche Arbeit des Steinmetzes angefallenen Kosten von rund 1100 Euro übernahm die Gemeinde Schenkenzell im Rahmen ihres Budgets zur Erhaltung örtlicher Kleindenkmale.