In seiner letzten Gemeinderatsitzung als Bürgermeister blickt der Rat mit Thomas Schenk (stehend) auf das gemeinsam Erreichte zurück. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Abschied: Scheidender Bürgermeister leitet Gemeinderatsitzung / Anerkennung und Lob der Beteiligten

Ein Hauch von Wehmut und Abschied wehte in der Sitzung des Gemeinderats im Ratssaal. Es war nicht nur die letzte Sitzung des Jahres, sondern auch die letzte unter der Regie von Bürgermeister Thomas Schenk.

Schenkenzell. Schenks Tage als Rathauschef sind gezählt, offiziell ist der 11. Januar 2018 sein letzter Arbeitstag. Einen Tag später wird er in der Mehrzweckhalle aus seinem Amt verabschiedet und sein Nachfolger Bernd Heinzelmann förmlich eingesetzt. Hierzu ist die Einwohnerschaft herzlich eingeladen.

Wie Ratsmitglied Werner Kaufmann zum Sitzungsende feststellte, ende an diesem Abend für den Gemeinderat nun die Ära Schenk. In historischer Hinsicht seien 24 Jahre eine relativ kurze Zeitspanne. Für einen Bürgermeister stelle dies jedoch eine lange und prägende Periode dar, die in der Geschichte von Schenkenzell einen besonderen Platz einnehmen werde.

Der Anlass mache bewusst, dass (Kommunal)-Politik dem Gesetz der Kontinuität und des Wandels unterliege. Schenkenzell und der Name Schenk bildeten für lange Zeit eine feste Einheit, für die der Bürgermeister täglich seine ganze Kraft eingesetzt habe. Zur der Arbeit eines Bürgermeisters gehörten nicht nur Erfolge, sondern auch Kämpfe, Niederlagen und vor allem Überzeugungskraft. In vielen Bereichen, vor allem in Bausachen, habe er mit fachlicher Kompetenz geglänzt. Man könnte auch sagen, Schenk sei "eine Mischung aus Jurist, Ingenieur, Architekt, Pädagoge und oftmals auch Psychologe". Durch harte Arbeit habe er das Vertrauen der Bürger gewonnen, wie die beiden Wiederwahlen bestätigten, hob Kaufmann hervor.

Dank für konstruktives Miteinander

E ines der vielen Höhepunkte in fast einem Vierteljahrhundert als Chef der Gemeinde sei die 750-Jahr-Feier von Schenkenzell im Jahr 2005 gewesen. Vom ersten Tag der Planung bis zur ersten Veranstaltung seien knapp drei Jahre vergangen. Diese Arbeit habe er während seiner Bürgermeistertätigkeit bewältigt. Schenk sei sich auch nicht zu schade gewesen, Schmutzarbeit zu verrichten. Aus diesem Grund verzeihe er dem Schultes, regelmäßig die Ratssitzungen hinausgezögert zu haben. Bei nur einer Stunde pro Tagung kämen da 15 Tage und Nächte zusammen, schmunzelte Kaufmann und dankte stellvertretend für alle Ratsmitglieder für die geleistete Arbeit.

Nach lang anhaltendem Applaus versicherte der Gelobte, die Arbeit gerne gemacht zu haben. Es stimme, er sei immer auf der Suche nach Einsparmöglichkeiten gewesen. In seiner gesamten Amtszeit habe man finanziell nie aus dem Vollen schöpfen können. Es habe aber auch gute Jahre gegeben. Im Rat habe es durchaus unterschiedliche Meinungen gegeben. Es sei aber immer auf sachlicher Ebene diskutiert und am Ende abgestimmt worden. Er habe stets das Vertrauen des Rats und der Verwaltung gespürt.

So richtig könne er sich es noch nicht vorstellen, wie es sein werde, wenn er nicht mehr ins Rathaus zur Arbeit gehe. Wahrscheinlich werde ihm das erst nach dem 12. Januar bewusst. Er sei überzeugt, dass die Gemeinde unter seinem Nachfolger Bernd Heinzelmann ihren Weg finden werde. Mit dem nötigen Respekt und mit Distanz werde er die weiteren Geschicke von Schenkenzell verfolgen.

Er danke allen Gemeinde- und Ortschaftsräten, auch all denen, die in früheren Legislaturperioden am Ratstisch gesessen haben, für ihr konstruktives Mitwirken, so Schenk in seiner letzten Ratssitzung als Bürgermeister.