Gemeinderat: Bauern fühlen sich vom RP gegängelt

Schenkenzell (lh). In der Bürgerfragestunde im Gemeinderat rügte Landwirt Franz Harter aus Kaltbrunn das Vorgehen des Regierungspräsidiums (RP) bei der Umsetzung von Managementplänen zum Erhalt von besonderen Lebensraumtypen und bedrohten Tier- und Pflanzenarten (EU-FFH-Gebiete).

Hierzu hatte es im Gasthaus Linde im Vortal eine Infoveranstaltung gegeben, bei der sich die Landwirte von Vertretern des RP gegängelt und bevormundet fühlten.

Zur Missstimmung hatte auch beigetragen, dass im Vorfeld dieser Tagung RP-Vertreter zur Bestandsaufnahme von Flächen der Gemarkung Kaltbrunn unterwegs waren, ohne die Grundstücksbesitzer zu informieren.

"Ein privater Landwirt hat da keine Chance, aber so kann man mit uns nicht umgehen", beschwerte sich Harter und wollte von Bürgermeister Bernd Heinzelmann wissen, ob die Gemeinde dagegen etwas tun könne. Wie der Bürgermeister einräumte, sei das Vorgehen des RP nicht so erfolgt, wie er sich das gewünscht habe. Rechtlich werde die Kommune dagegen nichts unternehmen können und das RP werde seinen Standpunkt vertreten. Aber er werde in Freiburg an den Anstand appellieren.

Wichtig sei, die Managementpläne zu analysieren und Fehler zu melden. Dass es solche gebe, habe sich an einem Beispiel in Alpirsbach gezeigt. So wie die Landwirte ihre Felder bisher bewirtschafteten, sei das nicht schlecht gewesen. Sie hätten mit ihrem Engagement die Kulturlandschaft zu dem gemacht, wie sie sich heute darstelle, brach der Bürgermeister eine Lanze für die Landwirte.