Das Geläut in der Schenkenzeller St.-Ulrich-Kirche besteht aus insgesamt fünf Glocken. Foto: Kirchengemeinde Foto: Schwarzwälder Bote

Katholische Kirchengemeinde: Umfangreiche Sanierungsarbeiten stehen in St. Ulrich bevor

Von Montag, 23. September, bis Freitag, 4. Oktober, schweigen die Glocken der katholischen St.-Ulrich-Kirche. Grund sind Sanierungsarbeiten.

Schenkenzell. Ursprünglich berieten die Schenkenzeller Pfarrgemeinderäte vor einigen Jahren darüber, ob und mit welchen Kosten die schwarzen Verfärbungen an den Innenwänden der Sakristei der Pfarrkirche St. Ulrich beseitigt werden könnten. Dies entpuppte sich aber nicht so einfach wie zunächst gedacht, heißt es in einer Mitteilung. Denn: Auch bei einem sprichwörtlichen "Eimer Farbe an der Wand" müsse nach den Vorgaben der Diözese zunächst ein Energiegutachten eingeholt werden, um zu klären, ob die technischen Anlagen des Gebäudes noch in einwandfreiem Zustand seien.

Dabei hat sich herausgestellt, dass der Glockenstuhl zu sanieren ist und die Heizungsanlage ebenfalls modernisiert werden muss. "Insgesamt ergibt sich nunmehr ein größerer Renovierungsbedarf, der aus eigenen finanziellen Mitteln nicht mehr zu stemmen ist", heißt es weiter. Nachdem bereits die Beleuchtung des Altarraums und die Lautsprecheranlage erneuert worden sind sowie der Engel an der Kanzel, der sich gefährlich zur Seite geneigt hatte, befestigt und dabei auch die Kanzel gereinigt worden ist, stehe nun der nächste größere Abschnitt mit der Sanierung des Glockenturms an.

Das Schenkenzeller Geläut besteht aus fünf Glocken, vier wurden 1949 gegossen. 1965 erfolgte die Anschaffung der größten Glocke durch eine private Stiftung. Bei vollem Geläut erklingt als Melodielinie das Ilanzer Motiv "Salve Regina" in Moll. Für das sakrale Läuten ist die Kirchengemeinde verantwortlich, für die Uhr wiederum die politische Gemeinde. Seit 1966 hat der Kirchturm eine vollautomatische Präzisionsturmuhr.

Der Stahlglockenstuhl hat eine Grundfläche von etwa drei auf drei Meter und ist circa fünf Meter hoch. Er ist in drei so genannte Gefache aufgeteilt, im untersten Gefach hängt die größte Glocke, darüber sind die Glocken 2 und 3 angebracht und ganz oben 4 und 5. Bei der anstehenden Sanierung müssen nun die Stahljoche durch Holzjoche ersetzt werden – wegen der Langlebigkeit und des schöneren Klangs, wie es heißt. Auch der Klöppelsatz wird erneuert.

Arbeiten dienen auch dem Erhalt der Gebäudesubstanz

Im Mittelpunkt steht aber die Sanierung der Läutemaschine, sozusagen des Antriebs der einzelnen Glocken, da diese zum Teil defekt ist und baußerdem nicht dem aktuellen Stand der Technik entspricht. Darüber hinaus dient die Sanierung auch dem Erhalt der Gebäudesubstanz. So sollen die Zwischenböden in den Gefachen des Turms geschlossen werden und die Holzschallläden werden nachgerüstet, damit Vögel nicht ungehindert einfliegen können und ein besserer Witterungsschutz erreicht wird. Dabei wird der ganze Turm grundlegend gereinigt und im oberen Bereich mit besserer Beleuchtung versehen.

Damit Wartungen künftig gefahrlos möglich sind, werden neue Aufstiegsmöglichkeiten geschaffen und eine begehbare Klappe eingebaut. Insgesamt soll die Glockenstube nach oben und unten konsequent abgeschottet werden. Im Zuge dieser Arbeiten soll die gesamte Elektrik überprüft und auf den aktuellen Stand der Technik gebracht werden, inklusive der Blitzschutzanlage. "Bei der anstehenden Renovierung wird daher das Thema Betriebs- und Arbeitssicherheit wie auch die Erhaltung der Gebäudesubstanz im Mittelpunkt stehen, um das schöne Geläut der Kirche für die Gemeinde auch für die Zukunft sicherzustellen", teilen die Verantwortlichen mit.

Dafür fallen für die Pfarrei St. Ulrich voraussichtliche Kosten von knapp 60 000 Euro an. "Viel Geld für eine kleine Pfarrgemeinde", sind sich die Verantwortlichen bewusst. Aber sie sind auch der Meinung, dass "dies investiert werden muss". Sie bitten daher um Spenden für die Sanierung.

Nach dem Abschluss der Arbeiten kann der frisch renovierte Glockenturm am Sonntag, 20. Oktober, nach dem Gottesdienst in der Zeit von 11.30 bis circa 13.30 Uhr besichtigt werden.