Fotos: Fritsche Foto: Schwarzwälder Bote

Ehrungen:

Die Feuerwehr Kaltbrunn hat am Freitag mit einem denkwürdigen Festbankett das 75-jährige Bestehen gefeiert.

Schenkenzell-Kaltbrunn. Die Feier fand am Ort der Gründung statt: Im Gasthaus Linde im Vortal, ein Haus mit Ausstrahlung, das sein Alter und die angesetzte Patina mit Würde trägt, das viele Geschichten aus der Historie Kaltbrunns erzählen könnte. Dort hatte am 21. Oktober 1942 die Gründungsversammlung stattgefunden.

Unterm Dach, in der riesigen, für das Fest mit Sonnenblumen und langen Foto-Girlanden der Einsätze schön geschmückten Scheune, wurde am Freitagabend das perfekt vorbereitete Festbankett abgehalten.

Mit dem Lied "Only Time" eröffnete der Surprise Chor unter der Leitung von Klara Mäntele den Festakt. Nach der Begrüßung der Gäste durch Feuerwehrkommandant Konrad Fischer erzählte die Kaltbrunner Feuerwehrfrau Nicole Laurent mit einem auf die Leinwand projizierten Folienvortrag die Geschichte der "nicht großen, aber guten Feuerwehr" von der Gründung bis heute: Über die Gründungsmitglieder, alle wichtigen Einsätze, die vielen erkämpften Leistungsabzeichen und die immer bessere technische Ausstattung. "Kameradschaft ist die Grundlage unserer Arbeit", stellte sie mit Stolz am Ende ihres mit viel Beifall bedachten Vortrags fest.

Bürgermeister Bernd Heinzelmann erinnerte in seiner Rede daran, dass das Feuer gleichermaßen Segen und Fluch in der Geschichte der Menschheit sei. "Heute ist aber auch ein Tag, die Mitglieder unserer Feuerwehr wertzuschätzen und ihnen unseren Dank für jede Minute ihrer Arbeit im Dienste der Allgemeinheit auszusprechen", sagte er. Er wünsche sich weiterhin eine reibungslose Zusammenarbeit mit der Feuerwehr von Schenkenzell. Und Kaltbrunns Ortsvorsteher Gerhard Schmider erklärte: "Wir blicken mit Stolz auf unsere Wehr, die ein hohes Ansehen in der Gemeinde hat".

An die Ehrungen (siehe unten) schlossen sich Grußworte an. "In 75 Jahren habt Ihr bewiesen, dass Ihr einen langen Atem habt, Ihr könnt stolz sein. Immer seid Ihr ohne Wenn und Aber zur Stelle gewesen, auf Euch kann man sich verlasen", stellte Dominik Fischer für den KSC fest.

"Eure Kameradschaft ist vorbildlich", lobte Klaus Kater von der Feuerwehr Reinerzau und freute sich auf wieder mehr gemeinsame Übungen. Auch Jochen Sum von der Feuerwehr Schenkenzell hob die gute Kameradschaft hervor und lud zum gemeinsamen Kameradschaftsabend ein. Am Ende dankte Kommandant Konrad Fischer dem Surprise Chor, der den Abend umrahmte, begleitet von Andreas Hauer am Keyboard. Fischer lobte den Festausschuss "für die tolle Organisation und die tagelange Vorbereitung des Fests". Und er dankte auch Ulrike Herrmann für den Blumenschmuck und Andreas Hauer für den Einfall, Feuerlöscher zu Blumengefäßen für den Schmuck der Scheune umzufunktionieren.

Rosen hatte er für Klara Mäntele und die Partnerinnen der Feuerwehrleute mitgebracht, ohne deren Rückhalt die Feuerwehrmänner ihre ehrenamtlichen Dienst nur schwer erfüllen könnten.

Zum Abschluss sang noch einmal der Surprise Chor, doch erst nach einer Zugabe war das Publikum bereit, von der beschaulichen Stimmung aufs fröhliche Feiern umzuschalten.

Schenkenzell-Kaltbrunn (jf). Stadtbrandmeister a. D. Dieter Flügge war zum Festbankett gekommen, um in Vertretung des Kreisbrandmeisters die Ehrungen vorzunehmen. Er verwies auf den selbstlosen Dienst und auf das große Bürgerengagement.

Zwei Urkunden hatte er mitgebracht: Andreas Hauer wurde für 25 Jahre und Werner Schmieder für 40 Jahre aktiven Feuerwehrdienst geehrt. Für Werner Schmieder, der am Ende des Jahres auf eigenen Wunsch aus dem aktiven Dienst ausscheidet, hatte Bürgermeister Heinzelmann eine weitere Überraschung bereit: "Der Feuerwehrausschuss und der Gemeinderat haben einstimmig beschlossen, Sie nicht nur zum Ehrenmitglied, sondern auch zum Ehrenkommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Schenkenzell zu ernennen."

Die Überraschungen waren damit noch nicht vorbei. Jetzt lüftete Flügge ein gut gehütetes Geheimnis, bat Oberbrandmeister Jochen Sum und Hauptbrandmeister Konrad Fischer vorzutreten. Er schilderte den Werdegang von Sum in der Feuerwehr, lobte sein Vorbild, und erklärte: "Seine hervorragenden Leistungen haben den Bestand der Feuerwehr Schenkenzell gesichert und ihre Leistungsfähigkeit erhöht. Dafür zeichnet ihn der Deutsche Feuerwehrverband mit dem Feuerwehrehrenkreuz in Bronze aus".

Einsatzbereitschaft

Dann wandte sich Flügge Konrad Fischer zu. Nach kurzer Schilderung seiner Leistungen und Aufgaben in der Feuerwehr erklärte er: "Konrad Fischer hat in den vergangenen Jahrzehnten das positive Erscheinungsbild der Feuerwehr geprägt und die Wehr geformt, Erhöhung der Leistungsfähigkeit war und ist sein Ziel. Für seine vorbildliche Einsatzbereitschaft und Kameradschaft zeichnet ihn der Deutsche Feuerwehrverband mit dem Feuerwehrehrenkreuz in Silber aus, der zweithöchsten Auszeichnung".

Die beiden Geehrten waren völlig überrascht. "Ich bin platt", sagte ein sichtlich bewegter Konrad Fischer.