Fabian Allgeier (links) übergab Willy Schoch eine Spende vom Narrenverein Kaltbrunn. Fotos: Ziechaus Foto: Schwarzwälder Bote

Heimatgeschichte: Holzernte durch "rastlosen Fleiß der Bewohner" möglich / Schoch spricht über Schwallungen

Der historische Verein Schiltach und Schenkenzell will die Holzbringungsanlagen im Gebiet von Kinzig und Wolf erhalten und zur touristischen Nutzung wieder aufleben lassen.

Schenkenzell. Als Sprecher für den Arbeitskreis Erhalt der Schwallungen stellte Willy Schoch die bisherigen Bemühungen der Mitglieder bei einer Versammlung in der ehemaligen Schule in Schenkenzell vor.

Holz sei die "einzige Nahrungsquelle in der rauen und unkultivierten Gegend des Schwarzwalds" und werde durch den "rastlosen Fleiß der Bewohner in der armen und finsteren Gegend" gewonnen, hieß es in einem Schreiben des Ministeriums des Inneren von 1812.

Die Mitte des 19. Jahrhunderts meist von anliegenden Bauern erbauten Anlagen zum Stauen des Wassers für die Flößerei sollen vor dem Verfall bewahrt und wieder instand gesetzt werden. Solche Anlagen gibt es vor Wüstenbach oberhalb vom Kloster Wittichen, im Kaltbrunner Tal am Grüßgottweiher und am Rossberg sowie im Ochsengrund in Heubach; eine weitere Schwallung ist in der Wolf bei Schapbach zu finden.

Nach einer ersten Besichtigung der fünf stark zugewachsenen Bauwerke begann man im Oktober 2015 mit ihrer Auslichtung durch einen Forstbetrieb. Später wurden die Mauern bei einer Bürgeraktion freigelegt, so dass man ihren Zustand bewerten konnte.

Die meisten Gemäuer seien in einem erstaunlich guten Zustand, einzelne Gewölbe müssten erneuert werden. Zur Finanzierung der Arbeiten werde eine Förderung als interkommunales Projekt von acht Gemeinden empfohlen. Nach zwei verschiedenen Gutachten liegen die Kosten zwischen 150 000 und 450 000 Euro.

Zwar begrüße das Haus Fürstenberg als Eigentümer der Flächen das bürgerschaftliche Engagement, werde sich finanziell aber nicht an der Instandhaltung seiner historischen Bauwerke beteiligen. Dagegen hat die Stiftung der Sparkasse Wolfach 5000 Euro als Anschubfinanzierung bereitgestellt; vom Naturpark wurden 22 000 Euro bewilligt. Damit werde ein Teil einer Studie von Werner Konold der Universität Freiburg über gut 37 000 Euro finanziert, die im November vorliegen soll.

Den Rest von 15 430 Euro tragen die acht Gemeinden Loßburg, Alpirsbach, Schenkenzell, Schiltach, Wolfach, Oberwolfach, Schapbach und Schramberg. Von der Denkmalstiftung des Landes wurde bestätigt, dass die formalen Voraussetzungen für eine Förderung gegeben seien.

Für die Flößer in Schiltach dankte Thomas Kipp für die detaillierte Vorstellung zur Erhaltung der Bauwerke, mit deren Hilfe die Flößerei auf der Kinzig "einmalig über Jahrhunderte funktioniert hat". Das könne man der Nachwelt zeigen mit der Erhaltung der Bauwerke in den Seitentälern.